Traditionsschiffe im Neuen Hafen

Der verstärkten touristischen Nutzung des Neuen Hafens entspricht die Funktion als Liegeplatz für eine Reihe historischer Wasserfahrzeuge, die in Bremerhaven ihren endgültigen Heimathafen gefunden haben. Hier sind zwei Institutionen zu nennen:

Die Schiffergilde Bremerhaven e.V. unterhält:

Hochseekutter "ASTARTE"
, 1903 bei August Albers in Finkenwerder an der Unterelbe erbaut, Länge 25,50 Meter
Als letzter Vertreter eines einst legendären Schiffstyps, diente das aus Holz erbaute Schiff bis 1952 der Fischerei, zunächst von Hamburg-Finkenwerder, später von Schulau aus. Danach verwendete das Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven die ASTARTE als Forschungsschiff. Zwar war schon 1912 ein Hilfsmotor installiert worden, doch die Beseglung wurde belassen. 1978 wurde das Schiff von der Schiffergilde erworben und einer gründlichen Restaurierung unterzogen. Seither segelt die ASTARTE als ein Ausbildungsschiff für Jugendliche.

Feuerlöschboot "FEUERLÖSCHBOOT 1", 1941 bei August Pahl in Finkenwerder an der Unterelbe erbaut, Länge 19,50 Meter. Nach langen Jahren im Dienst der Bremerhavener Feuerwehr ist das aus Stahl erbaute Boot nunmehr als aktives Museumsschiff im Einsatz.

Börteboot "BÖRTEBOOT Nr. 3", 1953 bei Schwarz/Holm in Wedel an der Unterelbe erbaut, Länge 9,65 Meter
Unter den Börtebooten versteht man jene Fahrzeuge, die als Zubringer für die auf der Reede vor Helgoland vor Anker liegenden Seebäderschiffe tätig sind. Das aus Eichenholz gefertigte BÖRTEBOOT NR. 3 wurde von der Gemeinde Helgoland der Schiffergilde zum Geschenk gemacht. Nach einer längeren Restaurierung steht es nun für Touristenfahrten zur Verfügung.

Die Schiffahrts-Compagnie Bremerhaven e.V. unterhält:

Eisbrecher "WAL
", 1938 bei den Stettiner Oderwerken erbaut, 1200 PS
Der mit einer Dreifach-Expansions-Dampfmaschine angetriebene Eisbrecher wurde ursprünglich für den Nord-Ostsee-Kanal erbaut. Von Rendsburg und Brunsbüttel aus brach er vor allem in der Westhälfte des Kanals in strengen Wintern Eis. Nach jahrzehntelangem Dienst kam er 1990 nach Bremerhaven. Seither wird er von einer ehrenamtlichen Besatzung gefahren und ist auf kürzeren und längeren Törns, die auch ins Ausland führen können, viel unterwegs. Die Gründung eines eigenen Trägervereins erfolgte im Oktober 1991.

Barkasse "QUARANTÄNE", 1960 bei Schürenstedt in Bardenfleth/Unterweser erbaut, Länge 19,45 Meter
Wie der Name schon ausdrückt, diente diese Barkasse dem Hafenarzt als Dienstfahrzeug, um Kranke und Verletzte von ein- und auslaufenden Schiffen abzuholen oder um Schiffe anzulaufen, die ansteckende Krankheiten an Bord und noch keinen Landkontakt hatten . Inzwischen steht auch dieses Schiff für Gästefahrten zur Verfügung.

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