Alter Leuchtturm (erbaut von Simon Loschen)

Mit dem Bau des Neuen Hafens war die Errichtung eines Leuchtfeuers an der Schleuse zur Hafeneinfahrt notwendig geworden, um eine sichere Ansteuerung für die Schifffahrt zu gewährleisten. 1853 wurde der namhafte bremische Architekt Simon Loschen (1818-1902) mit der Aufgabe beauftragt. Neben dem renommierten hannoverschen Baumeister Carl Wilhelm Hase zählte Loschen zu den großen Protagonisten der Neugotik in Norddeutschland. Von ihm stammen ferner die Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche (1855) im Stadtzentrum Bremerhavens und der Wasserturm im Leher Stadtpark (1853). Tragischerweise konnte sich Loschen aber nicht gesellschaftlich etablieren und starb verarmt.

Der 38,90 Meter hohe und 1855 in Betrieb genommene Turm stellt kunstgeschichtlich eine Wiederbelebung der norddeutschen Backsteingotik dar. Das Leuchtfeuer wurde zunächst mit Petroleum betrieben, 1942 elektrifiziert sowie 1961 automatisiert, diente zunächst als Oberfeuer für zwei Richtfeuerlinien stromauf- und abwärts, markiert aber heute noch, zusammen mit einem Unterfeuer, die Mitte der Fahrrinne auf der Weser in einem Abschnitt vor der Geestemündung. Seit etwa 1900 war das Bauwerk außen verputzt, doch eine Restaurierung in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre stellte den ursprünglichen, backsteinsichtigen Zustand wieder her. Ein Anbau mit Büro- und Wohnräumen für die Schleusenwärter und einen Bürobeamten wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Stadtplanausschnitt

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