März 2019 / "Theater-JA!" in der Pestalozzischule

Kinder proben zusammen mit Theaterpädagogin Ludmilla Euler an "Schneewittchen"-Szenen

Theater macht Spaß, und mit Kostümen gleich mal doppelt. Probenbesuch im Musikraum der Pestalozzischule, wo Kinder der dritten Jahrgangsstufe gemeinsam mit Theaterpädagogin Ludmilla Euler an Szenen aus „Schneewittchen“ proben. Miteinander geht das am besten, und so wird die Theaterarbeit im Rahmen des „Theater-JA!“-Projekts zur Forschungsarbeit, bei der alle die individuellen Stärken und eigenen Ideen einbringen können.

Erfolgreiche Kooperation zwischen Schulamt und Stadttheater 

Am liebsten möchten alle direkt neben Theaterpädagogin Ludmilla Euler sitzen. „Guten Morgen, Herr Müller. Schön, dass du da bist“, begrüßen die Kinder im Chor den Gast. „Theater-JA!“ an der Pestalozzischule, zwölf Schülerinnen und Schüler der dritten Jahrgangsstufe haben sich an diesem Vormittag im Musikraum versammelt, um weiter an Szenen zu „Schneewittchen“ zu arbeiten. Ermöglicht wird das Projektfach Theater durch eine Kooperation zwischen Schulamt und Stadttheater, zwei Theaterpädagoginnen sind das ganze Schuljahr über an sechs Bremerhavener Schulen im Einsatz.

„Es sind sehr verschiedene Kinder, und ich hole sie da ab, wo sie stehen“, erzählt Ludmilla Euler. Und auch die Erwachsenen profitieren vom Projekt, denn für das gesamte Kollegium hat die Theaterpädagogin und Schauspielerin eine Fortbildung zum Thema „Bewegte Stimmen / Bewegte Körper“ angeboten. „Das ist für uns eine wunderbare Ergänzung“, bestätigt Schulleiterin Rebekka Schlüter und verweist auf den musischen Schwerpunkt der Pestalozzischule. „Zu diesem tollen Projekt kann man als Schule ja eigentlich gar nicht Nein sagen, denn es ist breit aufgestellt und verankert den ästhetischen Aspekt in unserem Haus.“

Im Musikraum löste sich der einführende Kreis auf, können die Kinder endlich in die Kostüme schlüpfen und auf die kleine Bühne stürmen. Geprobt wird eine Szene, bei der alle die Rolle der bösen Königin übernehmen und Schneewittchen verhöhnen: Das Kleid ist hässlich, die Haare haben die falsche Farbe, die Nase ist zu lang. Bis es dem Mädchen reicht und es wütend wird – im Ablauf bleibt viel Raum für Improvisationen. „Ich habe nicht den Auftrag, ein Stück durchzusetzen. Wir können gemeinsam forschen“, erläutert Ludmilla Euler ihren Ansatz. „Die Kinder bringen alle Neugier und Spielfreude mit. Sie haben gelernt, sich einzubringen und arbeiten miteinander.“

Miteinander geht es am besten

Das Miteinander hat an der Pestalozzischule prinzipiell eine große Bedeutung: „Wenn man dahintersteht, kommt das bei den Kindern sehr gut an“, weiß Rebekka Schlüter aus Erfahrung. Die Theaterflatrate für

Partnerschulen ermöglicht gemeinsame Theaterbesuche, die „Theater-JA!“-Gruppe“ zeigt ihr Stück nicht nur am Ende des Schuljahres im Kleinen Haus, sondern präsentiert auch bei der Schulversammlung vor den Osterferien ein paar Szenen. „So können alle sehen, wieviel Spaß das macht“, erklärt die Schulleiterin. „Es gibt ohnehin schon so viele Anfragen, dass wir noch weitere Gruppen einrichten könnten“, ergänzt Konrektorin Karina Becker. „Wir hätten gern noch ein weiteres Jahr!“

Auch auf der Bühne des Musikraums vergeht die Zeit wie im Flug, haben die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler die Tipps der Theaterpädagogin umgesetzt und eigene Vorschläge eingebaut. „Und jetzt spielen wir die ganze Szene noch einmal“, spornt Ludmilla Euler die Gruppe an. „Ihr wisst ja, was ihr zu tun habt!“