Juli 2021 / Highsea-Abifeier im Speckenbütteler Park

Rückblickend haben die Schüler*innen ihre Entscheidung für Highsea nicht bereut

Herzlichen Glückwunsch: Mit Blick auf den Bootsteich feierten die Absolventinnen und Absolventen des Highsea-Programms im Speckenbütteler Park ihr Abitur. Ein besonders schöner Ort nach eher unschönen Zeiten – die Auswirkungen der Corona-Pandemie hatten auch die Kooperation zwischen der Bremerhavener Schulbehörde und dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) getroffen. „Ihr habt unter schwierigen Bedingungen einen wirklich prima Abschluss geschafft“, lautete daher das einhellige Lob an die Schülerinnen und Schüler.

Der Tag, auf den ihr 13 Jahre hingearbeitet habt

Abiturfeier für den Highsea-Kurs im Speckenbütteler Park: „Das ist der Tag, auf den ihr seit 13 Jahren hingearbeitet habt“, meinte Lehrer Michael Bartscht, der an der Gymnasialen Oberstufe des Schulzentrums Carl von Ossietzky (GyO CvO) Biologie und Chemie unterrichtet und das dort angesiedelte Kooperations-Projekt betreut. Während der letzten drei Jahre Ihrer Schulzeit haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch im Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) auf ihr Abi vorbereitet. Raus aus der Schule und rein in die Forschung: Gemeinsam mit „echten“ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern arbeiteten die Schülerinnen und Schüler an „echten“ wissenschaftlichen Fragestellungen.

Das Highsea-Programm der Bremerhavener Schulbehörde und die Kooperation mit dem AWI gibt es bereits seit 17 Jahren, die Brücke zwischen Lernen in der Schule und Anwenden im realen Leben hat sich bestens bewährt. „Wie wichtig die Leistungen der Wissenschaft sind, hat sich gerade in der Corona-Pandemie gezeigt“, betonte Schuldezernent Michael Frost bei seinem Grußwort an die Highsea-Absolventinnen und -Absolventen. Frost lobte auch das Projekt an sich, das nicht zuletzt auf ausgeprägten Teamgeist und hohe soziale Kompetenzen setzt. „In diesen Zeiten ging es mehr denn je um die gemeinsame Lösung von Problemen, war von euch aber außerdem Organisationstalent, Flexibilität und Geduld gefordert.“

Distanzunterricht und Präsenzphasen

Als Stichworte für die letzten anderthalb Jahre im Schulleben hätten aber ebenso „schwierig“, „mühsam“ und „oft deprimierend“ gepasst. Der erste Lockdown im März, der zweite Lockdown kurz vor Weihnachten 2020, dazwischen wechselten sich Distanzunterricht in Videokonferenzen und Präsenzphasen ab. Immerhin konnten die Highsea-Kurse von Anfang an die hervorragende Infrastruktur des AWI mitnutzen und ohne zeitliche Verzögerung online durchstarten, trotzdem blieb natürlich manches auf der Strecke. So zum Beispiel die große Expedition nach Schweden, die das Sven Lovén Centre for Marine-Sciences in Kristineberg zum Ziel hatte. Hier waren verschiedene Untersuchungen geplant, sollten Daten zum Bestand von Flora und Fauna im küstennahen Bereich erhoben und gewässerchemische Untersuchungen durchgeführt werden. Die Spendengelder waren eingeworben, die Waffeln verkauft – Corona bedingt musste die Exkursion trotzdem abgesagt werden.

Es blieben die vorangegangene intensive Arbeit im Wattenmeer und in den Laboren der AWI-Wattenmeerstation Sylt, es blieb als Highlight der Besuch der Biologischen Anstalt Helgoland. „Wie ernährt sich die Miesmuschel?“, nahm AWI-Vizedirektor Uwe Nixdorf bei seinem Willkommensgruß dort untersuchten Fragen auf, und auch Nele Etzrodt und Matthes John erinnerten sich stellvertretend für den Kurs an die Tage auf der Insel und die stürmische Überfahrt. Geschafft – Abiturfeier 2021 für die Highsea-Schülerinnen und -Schüler im Speckenbütteler Park. „Rückblickend war die Wahl dieser Ausbildung eine Entscheidung, die wir alle nicht bereut haben!“, lautete am Ende das Fazit.