Januar 2020 / Vernissage "Meine Lebenswelten"

Kunstprojekt bringt Schülerinnen und Schüler aus Lehe und Geestemünde zusammen

Auf Natalias Bild sind die Fahnen von Bulgarien, der Türkei und Deutschland zu sehen – Kinderwelten sind heute weit vielfältiger, als man oft wahrhaben möchte. „Meine Lebenswelten“ lautet der Titel eines Kunstprojekts, das Schülerinnen und Schüler der Neuen Oberschule Lehe und der Allmersschule zusammenbrachte und jetzt in der Aula der Grundschule mit einer kleinen Vernissage und etlichen Gästen abgeschlossen wurde.

Zwei Stadtteile, zwei Schulstufen

Ein Kunstprojekt, das nicht zuletzt eine Brücke zwischen Lehe und Geestemünde schlagen sollte: „Es war ein Wagnis“, betont Asta Trangolao, Lehrerin an der Neuen Oberschule Lehe (NOL). Gemeinsam mit ihrer Kollegin Iris Dücker und Allmers-Lehrerin Sabrina Lappöhn hat sie in diesem Halbjahr Schülerinnen und Schüler der NOL und der Allmersschule zusammengebracht, beteiligt waren Kinder der vierten, fünften und sechsten Klassen. „Zwei Stadtteile, zwei Schulstufen, da gab es Höhen und Tiefen“, zieht Asta Trangolao nun bei der Vernissage ihr Resümee. „Aber die Ergebnisse können sich heute sehen lassen!“

Die Ergebnisse sind zwei jeweils zweiteilige Reliefs aus vielen kleinen Einzelbildern, die in den vergangenen Monaten in Kooperation mit Künstler Vladimiro Miszak entstanden sind. „Meine Lebenswelten“ war der Titel des vom Kulturbüro Bremerhaven unterstützen Projekts, bei dem sich Schülerinnen und Schüler aus Lehe und Geestemünde austauschen und kennenlernen, ihre Ideen bündeln und künstlerisch umsetzen konnten. „Ich bin froh, dass ich das machen konnte“, unterstreicht Vladimiro Miszak, der gerne mit Kindern arbeitet und sehr zufrieden mit deren Kunstwerken ist. „Schauen Sie, hier die Abstraktion, dort die Bewegung im Bild.“

Lieblingsfarben und Lieblingstiere

Ein von einem Pfeil durchbohrtes Herz, Lieblingsfarben und Lieblingstiere, ein Segelboot unter der Sonne: „Weil ich gern am Meer bin“, erklärt eine zwölfjährige Schülerin aus Lehe. Beim elfjährigen Damyan prägen Gitarre, Keyboard und Kickboxen die Lebenswelt, für die gleichaltrige Natalia sind wegen der dort lebenden Verwandten die Türkei, Bulgarien und Deutschland die Lieblingsländer. Das Bild vom locker chillenden Alien auf dem Mars hängt neben Alinas „Himmel und Hölle“, nicht immer ist die Kinderwelt heil und schön bunt.

Überwiegend heiter bleibt es aber auch auf der Seite der Allmersschule, wo Mond und Sterne direkte Nachbarn der bulgarischen Fahne oder einer Abstraktion aus Farbkleksen sind. Der Weihnachtsmann winkt, eine Silhouette zeigt das am Computer spielende Kind. „Von den virtuellen Welten des Handys in die kreative Welt des Malens“, so Vladimiro Miszak mit Blick auf die beiden Reliefs, die zukünftig jeweils zur Hälfte in den beiden Schulen hängen werden. „Wir haben Spaß gehabt, das sagt doch alles!“