Februar 2022 / Lernen direkt vor Ort

Die achten und neunten Jahrgänge der "Paula" besichtigen die erste eigene Wohnung

"Was kostet das Leben? – Schule adé und Leben olé": An der Wulsdorfer Paula-Modersohn-Schule lernt man nicht nur fürs Leben, sondern lernt das Leben auch hautnah kennen. Im Wirtschaft-Arbeit-Technik-Unterricht treffen die Jahrgänge der achten und neunten Klasse auf einen Arbeitsvertrag, setzen sich mit dem Netto- und Brutto-Lohn sowie mit fixen und variablen Kosten auseinander, begegnen Sparmöglichkeiten, Schuldenfallen, Krediten und der ersten eigenen Wohnung.

Arbeitsauftrag: Die erste eigene Wohnung

Muss man alle Anschlüsse kontrollieren, wenn man einzieht? Kann man Türen rausnehmen und die Fußleisten austauschen? Und darf man sich auf dem Spielplatz sonnen? Wenn Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Jahrgangsstufe zum ersten Mal eine leerstehende Mietwohnung besichtigen, gibt es trotz intensiver Vorbereitung viele Fragen. Zum Glück kann sie Stäwog-Sozialmanager Ralf Böttjer (fast) alle beantworten!

Arbeitsauftrag erste eigene Wohnung - im Rahmen des WAT-Unterrichts haben die Schülerinnen und Schüler der Paula-Modersohn-Schule zunächst einen Grundriss für die 1,5-Zimmer-Wohnung ausgesucht, in die sie nach dem Abschluss der Schulzeit einziehen wollen. Mit Werbeprospekten wurde die Einrichtung und Möblierung geplant, außerdem wurden die Kosten für die Ersteinrichtung bestimmt und die persönlichen Lebenserhaltungskosten pro Monat kalkulieren. Parallel entwickeln die Jugendlichen einen Fragenkatalog für ihre erste Wohnungsbesichtigung, die in Kooperation mit der Städtischen Wohnungsgesellschaft Bremerhaven direkt im Stadtteil Wulsdorf stattfinden konnte.

Notfalls wird nachgeblättert

Muss man die Miete eigentlich im Voraus zahlen? Wem gehört der Garten? Wen spricht man bei Problemen an? 44,60 Quadratmeter, Küche, Bad, Zentralheizung und Kabelfernsehen: Der Stäwog-Sozialmanager hat mit seinen Ausführungen zu Haustieren, Hausregeln und Hausordnung leichtes Spiel und führte seine Gruppen nach der Theorie durch eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Ringstraße. Die meisten Fragen der interessierten und gut vorbereiteten Gruppe konnte der Experte aus dem Stegreif beantworten, notfalls wurde auch mal nachgeblättert: Wo Platz für die Waschmaschine ist konnte ebenso geklärt werden wie der Unterschied zwischen Kalt- und Warmmiete, die Nebenkosten wurden aufgedröselt und die digitale Bewerbung für eine STÄWOG-Wohnung vorgestellt. "Cool", lautete das Fazit nach der lebendigen Stunde vor Ort, die am markanten Spiralenhaus endete und eigentlich nur eine allerletzte Frage offenließ: "Wie war das noch mal mit dem Putzdienst im Hausflur?"