Stark im Sozialraum

Das Land Bremen hat durch die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, die Senatorin für Gesundheit, Verbraucherschutz und Frauen und die Senatorin für Kinder und Bildung das Förderprogramm „Stark im Sozialraum“ aufgelegt. Für die Stadt Bremerhaven wird dies durch den Magistrat umgesetzt.

Kinder und Familie sind durch die pandemiebedingten Beschränkungen stark belastet worden. Sie brauchen daher zusätzliche niedrigschwellige Unterstützungsangebote, um negative Auswirkungen dieser Beschränkungen zu verhindern oder abzumildern. Um die Angebote in den Sozialräumen für Kinder und deren Familien im Land Bremen zu stärken, sind Unterstützungsmaßnahmen mit dem Fokus auf physische und seelische Gesundheit sowie soziale Teilhabe notwendig. Das Land Bremen stellte hierzu für die Stadt Bremerhaven ein zusätzliches Fördervolumen von insgesamt 600.000,- Euro bis Ende 2023 zur Verfügung.

Bei den zu fördernden Angeboten soll an bestehende Strukturen angeknüpft werden und es werden ergänzende und auf die besonderen Herausforderungen der Folgen der Corona-Pandemie abgestimmte Angebote umgesetzt. Zielgruppe der Maßnahmen sind insbesondere Kinder im Alter von 0 bis 10 Jahren.


Allgemeine Kriterien

  • Die genannten Zielgruppen werden fokussiert.
  • Angebote weisen einen explizit sozialräumlichen Bezug auf, auf den im Antrag einzugehen ist.
  • Die Angebote zeichnen sich durch ihre Niedrigschwelligkeit sowohl in der Ansprache als auch in der Umsetzung aus. Geeignete Maßnahmen sind im Förderantrag zu benennen.
  • Die Angebote können in Einrichtungen oder durch mobile und aufsuchende Angebote stattfinden.
  • Auch Einzelmaßnahmen oder zeitlich begrenzte Angebote (z. B. Tages­veranstaltungen, Kursangebot über mehrere Wochen, etc.) können gefördert werden.
  • Die Angebote zielen auf die unten genannten Förderschwerpunkte ab. Dabei können Angebote auch auf mehrere Förderschwerpunkte abzielen.


Inhaltliche Förderschwerpunkte

In drei Förderschwerpunkten konnten im Rahmen der Förderung Mittel für niedrigschwellige, präventive Angebote im Sozialraum bis Ende 2023 zur Linderung der Folgen der Corona-Pandemie beantragt werden (siehe Senatsbeschluss „Stärkung der kleinräumigen Angebote in den Stadtteilen, im Bereich der Frühen Kindheit, der psychosozialen und gesundheitlichen Versorgung und Unterstützung von Kindern und ihren Familien“ vom 14.12.2021).

1. Die soziale Isolation durchbrechen
Vor allem Kinder mussten ihren Kontakt zu Freund:innen und Großeltern stark einschränken. Dadurch hat sich der soziale Kontakt vieler Kinder zum einen hauptsächlich auf die Kernfamilie beschränkt. Zum anderen mussten sich mehr Kinder alleine beschäftigen und wurden mit dem Gefühl der sozialen Isolation und Einsamkeit konfrontiert. Damit einhergehend sind oftmals soziale Ängste, Motorikschwierigkeiten, Sprachverlust und die Zunahme des Medienkonsums bei Kindern geschildert worden. Durch die Stärkung offener, und gruppenbezogener Angebote sollen diese Kinder und ihre Familien wieder an das gesellschaftliche Leben herangeführt werden. Die Angebote sollen auf die Interaktion mit anderen Kindern und Familien abzielen oder die Reintegration in diese Interaktion ermöglichen.

2. Bewegung im Alltag aktivieren
In diesem Schwerpunkt sollen Bewegungsangebote gestärkt werden. Neben Angeboten der Bewegung oder Spielförderung können auch mobile Bewegungs- und Ernährungsangebote gefördert werden. Kitas und Schulen sind Orte, die das Aufholen von motorischen Defiziten bei Kindern besonders unterstützen. Kooperationsprojekte zwischen Kitas, Schulen und Sportvereinen sind daher ebenfalls förderfähig.

3. Die seelische Gesundheit stärken
Diese Fördersäule adressiert Kinder und Jugendliche gleichermaßen. Angebote sollen gefördert werden, mit denen Stressbewältigungskompetenzen der Zielgruppe und ihres Umfelds gestärkt werden. Ungünstigen Bewältigungsmechanismen wie exzessiver Medien- und Drogenkonsum soll möglichst frühzeitig und präventiv begegnet werden.
Im Fokus der schnellen Hilfen für psychisch belastete Kinder und Jugendliche sollen flexible Angebote für die Systeme Frühe Kindheit, Bildung, Kinder- und Jugendhilfe und Gesundheit stehen. Fachkräfte aus dem Bereich der psychischen Gesundheit sollen als kinder- und jugendpsychiatrische Schnittstellenkoordinator:innen eine Verbindung schaffen zwischen dem kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgungssystem und den Institutionen im Quartier. Diese Verbindung ist fachlich und organisatorisch abzubilden. Über die Gesundheitsfachkräfte in den Quartieren bereits bestehende Kooperationen sollen genutzt und verstärkt werden. Die Angebote sollen sich vorrangig auf Beratung und Unterstützung von Fachkräften aus Schule, Kita, Jugendhilfe und Freizeitangeboten zu spezifischen Bedarfen sowie die Vernetzung verschiedener Akteure im Stadtteil beziehen. Die entwickelten Angebote müssen im direkten Zusammenhang mit der Unterstützung von Kindern mit seelischen Belastungen stehen und diese in ihren Bewältigungskompetenzen stärken. Angebote, die sich direkt an Kinder, Jugendliche und ihre Familien richten, können in dem Zusammenhang ebenfalls durchgeführt werden.

Die Vergaberunden für alle Förderaufrufe sind abgeschlossen.

 

Rückfragen an:

Andrea Jäger
Amt für Jugend, Familie und Frauen
Abteilung Kinderförderung
51/86 Frühe Hilfen
3. Etage/ Zimmer 4309
Friedrich-Ebert-Straße 25
 0471 590-3120
 stark-im-sozialraum@magistrat.bremerhaven.de