Mai 2018 / Landesfinale „Jugend debattiert“

Schülerin des SZ Geschwister Scholl debattiert in der Bremischen Bürgerschaft

Scholl-Schülerin Yette Strauß Suhr im Quartett der Besten ihrer Altersgruppe

Um die hohe und wichtige Kunst des Debattierens geht es beim Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“, der seit 2002 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten an deutschen Schulen ausgerichtet wird. In der Bremischen Bürgerschaft trafen sich am 4. Mai acht Schülerinnen und Schüler zum Finale auf Landesebene, mit dabei war Yette Strauß Suhr vom Schulzentrum Geschwister Scholl.

Zum ersten Mal seit 2007 ist damit wieder eine Bremerhavener Schule im Landesfinale vertreten, Yette Strauß Suhr geht trotzdem ziemlich locker an das Gipfeltreffen heran. „Ich habe mich eigentlich gut vorbereitet“, so die 16-Jährige, die sich vom großen Plenarsaal nicht eingeschüchtert fühlt. Zuerst der Anstoß im Deutschunterricht, dann über die Klassen-, Schul- und Regionalwettbewerbe bis zu einem Seminar in Worpswede, das auf die Qualifikation für das Landesfinale vorbereitete – die Schülerin der E-Phase hat sich überall durchsetzen können. „Und die Aula der Scholl-Schule ist ja auch nicht gerade klein“, meint sie während der Vorstellungsrunde in der Bürgerschaft.

Ein würdiger Rahmen, viele Zuschauer auf der Tribüne und ein freundliches „Hallo“ von Radio Bremen Vier-Moderator Malte Janssen sorgen für die perfekten äußeren Bedingungen, von Aufregung ist bei der Finalrunde der Altersgruppe I (Klassen 8-9) wenig zu spüren. Während sich die Jury zur Beratung zurückzieht, kommen Förderer des Wettbewerbs zu Wort. „Selbst aufstehen und das Wort ergreifen. Seine Meinung sagen, aber auch zuhören können“, umreißt Projektleiter Ansgar Kemmann von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung die „Jugend debattiert“-Ziele. „Der Wettbewerb gehört zur Demokratieerziehung, die uns in der Schule ganz wichtig ist“, unterstreicht Dr. Claudia Bogedan, Bremer Senatorin für Kinder und Bildung. Felicia Reinstädt, Redaktionsleiterin von Radio Bremen Next, hat dagegen zwei sehr konkrete Ratschläge: „Die Quellen prüfen und authentisch sein.“

Soll e-Sport in Deutschland als Sportart anerkannt werden?

Podium frei für die Altersgruppe II (Jahrgangsstufen 10-12) und ihr Thema: „Soll e-Sport in Deutschland als Sportart anerkannt werden?“ Zehn Tage konnten sich die Finalisten mit der Frage beschäftigen, Lars Leiße und Charlott Haller (Altes Gymnasium Bremen) argumentieren dafür, Anna Dudek (St.-Johannis-Schule) und Yette Strauß Suhr dagegen. In der Eröffnungsrunde kann die Scholl-Schülerin nicht zuletzt mit einer persönlichen Bemerkung punkten: „Wenn ich vom Sport komme, bin ich wohlig ausgepowert. Wenn mein Bruder vom PC weg muss, verbreitet er eine halbe Stunde lang schlechte Laune.“ Beim folgenden Austausch der Standpunkte verliert die 16-Jährige dann allerdings an Boden, den sie auch in der Schlussrunde nicht wieder gutmachen kann.

„Das Thema war schwierig, ich wäre lieber pro gewesen“, meint Yette Strauß Suhr nach dem Finale – die Mehrheit der Zuschauer stimmte übrigens ebenfalls für eine Anerkennung des e-Sports. „Es war nicht mein bester Tag, ich kann das eigentlich besser“, räumt die Schülerin am Ende selbstkritisch ein. Für sie bleibt am Ende in der engen Juryentscheidung, die Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft bewertet, der vierte Platz. Anne Dudek und Charlott Haller reisen Mitte Juni zu den Bundesfinaltagen nach Berlin, wo das Land Bremen in der Altersgruppe II als Titelverteidiger antritt: Viel Erfolg!

„Ich würde auf jeden Fall noch einmal mitmachen“, unterstreicht Yette Strauß Suhr. „Ich habe sehr viele Erfahrungen gesammelt, kann mich jetzt besser ausdrücken und habe an Selbstbewusstsein gewonnen“, zieht die Schülerin des SZ Geschwister Scholl ihr Resümee. „Ich habe außerdem gelernt, anderen besser zuzuhören. Es gilt nicht immer nur ich, ich, ich, sondern du sagst etwas, und ich erwidere etwas darauf.“

Aufzeichnung der Veranstaltung:

Landesfinale Bremen 2018