August 2021 / Besser Kicken mit Fairtrade

Das Schulamt Bremerhaven unterstützt die Anschaffung von fair gehandelten Fußbällen

Über einen Besuch des Schuldezernenten freut man sich ja immer – umso besser, wenn er auch noch ein paar neue Fußbälle mitbringt. Unter der Schirmherrschaft von Stadtrat Michael Frost hat das Schulamt im vergangenen Schuljahr fair gehandelte Fußbälle an die Bremerhavener Grund- und Oberschulen verteilt. Die Aktion soll die Schulen noch einmal zum Einsatz von fair gehandelten Waren und damit zu einem Beitrag gegen Kinderarbeit und für angemessenen Arbeitslohn ermutigen.

Fair nicht nur im Sport, sondern auch im Einkauf

„Dürfen wir die denn behalten?“, war die erste Frage der Schülerinnen und Schüler, nachdem Schuldezernent Michael Frost die mitgebrachten Fußbälle auf dem Hof der Grünhöfer Fritz-Reuter-Schule ins Rollen gebracht hatte. „Nicht ihr persönlich, aber eure Schule“, antwortete der Stadtrat, der in diesem Schuljahr schon an einigen Grund- und Oberschulen mit Fußbällen zu Gast gewesen ist. Als Schirmherr unterstützt er nämlich eine Aktion des Schulamtes, das die Lehranstalten mit den geschenkten Bällen zum Kauf und zum Einsatz von fair gehandelten Waren ermuntern möchte.

Das stünde Bremerhaven, das seit 2014 offiziell Fairtrade-Stadt ist, nach Ansicht der im Nord-Süd-Forum beheimateten Steuerungsgruppe zum Thema auch gut zu Gesicht. „Es wäre ein tolles Zeichen, wenn die Schulen von den fair gehandelten Bällen so überzeugt wären, dass sie diese in Zukunft ausschließlich anschaffen würden“, so Kerstin Ulke, Leiterin des Eine-Welt-Zentrum der Stadt. „Es wäre schön, den fairen Gedanken tatsächlich in allen Bereichen unterzubringen könnten: Fair nicht nur im Sport sondern auch schon im Einkauf“, ergänzt Anna Kadolph von der Steuerungsgruppe Fair-Trade Stadt Bremerhaven.

Arbeitsbedingungen als Thema im Unterricht

Mit der Frage, wie sich Lebensbedingungen lokal und global nachhaltiger gestalten lassen, kann sich der Unterricht an den weiterführenden Schulen im Sinne der Fair-Trade-Bewegung auseinandersetzen. Ein Ziel ist es dabei, zur intensiven Beschäftigung mit der Problematik anzuleiten und die Schülerinnen und Schüler zu verantwortungsbewussten und solidarischen Menschen heranzubilden. Aber auch an den Grundschulen lässt sich das Thema Fairer Handel gut auf unterschiedlichste Weise und in verschiedenen Fächern in den Unterricht integrieren.

So zum Beispiel an der Fritz-Reuter-Schule, wo sich die 4c von Klassenlehrerin Azemina Petersen mit einem Film und in Gesprächen gründlich vorbereitet hat. Die Kinder wissen, dass herkömmliche Fußbälle zumeist in Pakistan gefertigt werden, wo Kinderarbeit, schlechte Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung zur Tagesordnung gehören. „Dabei dürfen Kinder doch gar nicht arbeiten!“, wissen David, Enver und Eren. „Wir wollen, dass alle für ihre Arbeit gut bezahlt werden!“, meinen auch Laura und Leonie und freuen sich nun mit der ganzen Klasse über die garantiert unter fairen Bedingungen hergestellten neuen Fußbälle.