August 2019 / Erfolgsmodell "Schulschwimmen intensiv"

Kooperation zwischen Schulamt und Bädergesellschaft sorgt für weniger Nichtschwimmer*innen

Ein bundesweit einmaliges Konzept für den Schwimmunterricht an Grundschulen trägt Früchte – statt einmal wöchentlich sind die Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen nun drei Wochen lang täglich im Wasser. Nach einem Jahr spricht die Bilanz für sich: Die Zahl der Nichtschwimmer konnte mit dem vom Schulamt und der Bädergesellschaft erarbeiteten Modell drastisch verringert werden.

Umstellung auf neues Modell ist geglückt

Die Fakten sind bundesweit erschreckend, immer weniger Kinder können schwimmen. In Bremerhaven sind in der dritten Klasse, also vor Beginn des verpflichtenden Schwimmunterrichts, noch fast zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler Nichtschwimmer. „Das hat sowohl soziale als auch zeitliche Gründe“, weiß Schuldezernent Michael Frost. Aber auch nach dem Ende des Schulschwimmens konnte bisher mehr als jedes fünfte Kind nicht schwimmen – das Bremerhavener Schulamt analysierte dieses Ergebnis und entwickelte gemeinsam mit der Bädergesellschaft ein neues Unterrichtskonzept.

Während der Schwimmunterricht bisher wöchentlich stattfand und die Kinder dabei an zwei Schulstunden kaum länger als 40 Minuten im Wasser waren, gibt es seit dem Schuljahr 2018/19 für die dritten Klassen dreiwöchige Intensivkurse mit täglich einer Stunde Schwimmunterricht. „Dadurch sind die Schülerinnen und Schüler jetzt tatsächlich jeden Tag 60 Minuten im Wasser“, unterstreicht der Geschäftsführer der Bädergesellschaft Robert Haase. „Die Zeit für die Fahrt, das Duschen und das Umziehen kommt nämlich noch obendrauf.“

Ergebnisse sprechen für sich

„Für die Schulen ist das natürlich eine ganz schöne Umstellung, denn die Stundenpläne müssen entsprechend angepasst werden“, so Schuldezernent Michael Frost, der von den Ergebnissen der Intensivkurse positiv überrascht ist. Und die Zahlen sprechen tatsächlich für sich: Von den insgesamt 1.016 Schulkindern erreichten im vergangenen Schuljahr 941 ein Schwimmabzeichen, also mindestens das „Seepferdchen“, was einer Quote von 92,6 % entspricht. Dieses Ergebnis liegt deutlich über dem Schnitt der Vorjahre (75 % bis 81%). Auch die Verteilung der Qualität der Abzeichen konnte eindrucksvoll gesteigert werden: 314 Kinder (30,9 %) schafften das Seepferdchen-Abzeichen, 627 (61,2 %) jedoch sogar Bronze, Silber oder Gold.

„Obwohl der Stundeneinsatz verringert wurde, konnten durch das Konzept des Blockunterrichtes die Ergebnisse signifikant verbessert werden“, bestätigt Robert Haase. „Das gemeinsam mit dem Schulamt entwickelte Programm hat sich zu einem vollen Erfolg entwickelt.“ Auch Michael Frost zeigt sich sehr zufrieden. „In der Breite führt das neue Angebot dazu, dass deutlich mehr Kinder das Schwimmen gelernt haben“, so der Schuldezernent, der sich auch über die positiven Rückmeldungen der Lehrer und Eltern freut. „Zudem gelingt es, Spitzenleistungen zu erreichen, denn fast vierzehn Prozent der Kinder haben sogar das Gold-Abzeichen geschafft. Zu diesem Erfolg ist den Kindern, aber auch den Schwimmlehrerinnen und Schwimmlehrern der Bädergesellschaft herzlich zu gratulieren!“