Adolf Butenandt

Adolf Friedrich Johann Butenandt wurde 1903 in Bremerhaven-Lehe geboren. Er machte 1921 an der ehemaligen Lessingschule (heute Schule am Ernst-Reuter-Platz) sein Abitur und studierte später Chemie, Physik und Biologie. Butenandt bekam 1939 für die Identifizierung der Geschlechtshormone den Nobelpreis in Chemie zugesprochen. Mit seinen bahnbrechenden Forschungen legte er den Grundstein für die Entwicklung der Anti-Baby-Pille.

Adolf Butenandts Elternhaus stand in der Langen Straße 58, direkt gegenüber der Ecke Bernhard-Krause-Straße. Sein Geburtshaus selbst (Lange Straße 61) wurde im 2. Weltkrieg leider Opfer der Bomben. Sein Vater kam aus dem Hamburger Raum, die Mutter stammte aus Beverstedt, wo noch heute eine Schule nach ihm benannt ist. Nachdem Butenandt 1921 das Abitur gemacht hatte, studierte er zunächst in Marburg, später in Göttingen.

Nachdem der Forscher einige Jahre in leitenden Funktionen in Göttingen und Berlin tätig war, wurde er 1933 zum Ordinarius der Technischen Hochschule nach Danzig berufen. Hier führte er seine theoretischen und praktischen Hormonforschungen in die entscheidende Phase. 1935 reiste er auf Einladung der Rockefeller-Foundation zu einer Forschungsreise in die USA und Kanada. Eine ihm angebotene Professur an der berühmten Harvard-University in Boston schlug er jedoch aus. Ab 1936 übernahm er die Leitung des Kaiser-Wilhelm-Instituts (seit 1949 Max-Planck-Institut) für Biochemie in Berlin.

Nach Kriegsende ging Butenandt mit dem Institut nach Bayern, er übernahm dort Professuren an verschieden Universitäten. 1949 durfte er endlich den ihm bereits 1939 zugesprochenen Nobelpreis für Chemie in Empfang nehmen. Der Nationalsozialismus und der 2. Weltkrieg verwehrten ihm seiner Zeit diese Ehre. Seine bahnbrechenden Erkenntnisse über den Aufbau und die Wirkungsweise von Sexualhormonen waren unter anderem die Grundlage zur Entwicklung der Anti-Baby-Pille.

1960 wurde er Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), später dann deren Ehrenpräsident. Butenandt widmete sich dort der Analyse biochemischer Prozesse, z. B. im Bezug auf die Entstehung von Krebserkrankungen, die Genforschung und der Virologie. Sein großes Ansehen in der Fachwelt spiegelt sich auch in der Anzahl seiner Ehrungen wieder. So erhielt Adolf Butenandt alleine sechs Ehrendoktortitel und neben der Ehrenbürgerwürde in seiner Geburtsstadt auch noch die seiner Wahlheimat München. Adolf Butenandt verstarb 1995 in München. In Bremerhaven ist eine Straße in Lehe, im Ortsteil Eckernfeld nach ihm benannt.

Text: Marco Butzkus

Quellen:

Hartmut Bickelmann: Bremerhavener Persönlichkeiten aus vier Jahrzehnten. Stadtarchiv Bremerhaven 2003. (ISBN 3-923851-25-1)

Wikipedia

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