Wiederholung der Landtagswahl im Eckernfeld: Bei Auszählung ist Sorgfalt diesmal oberstes Gebot

Hochspannung bei der Wiederholungswahl im Freizeittreff Eckernfeld: 1311 Wahlberechtigte sind am Sonntag, 6. Juli, aufgerufen, noch einmal ihre Stimme für die Bremische Bürgerschaft (Landtag) abzugeben. 14 Monate nach dem Urnengang vom 13. Mai 2007 im Land Bremen muss im Wahllokal 132/02 erneut abgestimmt werden, nachdem das damalige Ergebnis vom Staatsgerichtshof für ungültig erklärt worden war. Von der Wiederholung hängt die künftige Sitzverteilung des Landtags ab.

Der Grund: Im Mai 2007 hatte die Wählergruppierung Bürger in Wut (BiW) im Wahlbereich Bremerhaven nur hauchdünn den Einzug ins Landesparlament verfehlt. Wegen dieses knappen Ausgangs ist es nicht ausgeschlossen, dass die BiW durch die Neuabstimmung einen Sitz gewinnen. In diesem Fall müsste der Bremerhavener SPD-Abgeordnete Wolfgang Jägers die Bürgerschaft wieder verlassen. Gleichzeitig ist aber völlig offen, ob der BiW-Spitzenkandidat Jan Timke ein Mandat überhaupt annehmen könnte: Die Staatsanwaltschaft Bremerhaven hat gegen ihn Anklage wegen des Verdachts auf Wahlfälschung erhoben.

"Angesichts der Bedeutung dieser Wahl ist es selbstverständlich, dass im Eckernfeld alle Vorkehrungen für einen ordnungsgemäßen Ablauf getroffen werden", versichert die Leiterin des Wahlamts, Renate Hunter. Wie bei jedem anderen Urnengang ist die Stimmabgabe im Wahllokal von 8 bis 18 Uhr ebenso möglich wie die Briefwahl, die bisher 51 Wahlberechtigte beantragt haben.
Um Pannen wie beim ersten Durchgang vor 14 Monaten auszuschließen, ist im Freizeitreff ein neuer Wahlvorstand mit sieben erfahrenen Mitgliedern im Einsatz. Die wurden für ihre Aufgabe noch einmal geschult und sollen besonders gründlich auszählen. Renate Hunter: "Da geht Sorgfalt vor Schnelligkeit." Mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis für den Stimmbezirk 132/02, das Wahlbereichsleiter und Magistratsdirektor Ulrich Freitag im Wahlamt verkündet, ist daher nicht vor 19 Uhr zu rechnen. Über den endgültigen Ausgang wird dann der Wahlbereichsausschuss am 9. Juli um 8.30 Uhr im Stadthaus 1 (Raum 238) befinden. Ob sich die Sitzverhältnisse im Landtag tatsächlich verändern, muss allerdings der Landeswahlleiter Jürgen Wayand feststellen. Der Chef des Statistischen Landesamtes hat sich bereits für Sonntagabend im Wahlamt angesagt.

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