Vertrag unterzeichnet: Noch engere Kooperation zwischen Hochschule Bremerhaven und Schulen

Bremerhavener Schulen und die Hochschule Bremerhaven arbeiten eng und in vielfältiger Weise zusammen. Schulamtsleiterin Dr. Regine Komoss hebt exemplarisch das Projekt „Brücken bauen statt Lockdown“ hervor, das die Hochschule Bremerhaven während der Corona-Pandemie initiiert hat. Etliche qualifizierte Studierende mit pädagogischem Interesse haben sich darauf beworben und wurden vom Magistrat als Werkstudierende eingestellt. „Unsere Schulen haben sich sehr gute und sinnvolle unterrichtsunterstützende Einsatzmöglichkeiten für diese Werkstudierenden überlegt“, fährt sie fort. Doch nun sollen alle Beteiligten noch mehr voneinander profitieren: Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Lehrende und Studierende an der Hochschule. „Die Kooperation wird für alle ein Gewinn sein“, ist Dr. Regine Komoss überzeugt. Mit Leben gefüllt wird die verstärkte Kooperation durch das bestehende Schul- und Lehrpersonal. Dabei setzen die Partner auf unterschiedliche Formate, die sich an den vier Leitlinien „Forschendes Lernen von Anfang an“, „Studierende begleiten das Lernen von Schülerinnen und Schülern“, „Lernen im digitalen Zeitalter“, „Übergänge zwischen Schule und Studium gestalten“ ausrichten. Welche Ideen und Potenziale hinter der Kooperation stecken, bringt Prof. Dr. Dr. h.c. Alexis Papathanassis auf den Punkt: „Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Studierenden von morgen, und Forschung ist im Kern professionelles Lernen im Dienste der eigenen Lebensumstände und der Gemeinschaft. Die Ausformung und Konkretisierung der Zusammenarbeit zwischen den Schulen und der Hochschule setzt aktuelle Initiativen und Ideen frei und ermöglicht deren Entfaltung. Die Hochschule geht wieder zur Schule. Wir sind begeistert und freuen uns darauf.“

Beim forschenden Lernen gestalten Mitarbeitende und Studierende in Abstimmung mit Lehrkräften Projekte in Schulen. Dies kann so aussehen, dass Schülerinnen und Schüler begleitet von Lehrkräften und Hochschulpersonal im Labor experimentieren und im Rahmen der Experimente mit wissenschaftlichem Arbeiten und Denken in Kontakt kommen. Zudem können Studierende in den Unterricht eingebunden werden oder gar Praktika in Schulen absolvieren. Im Rahmen der zweiten Leitlinie werden Studierende zu Lernbegleitern. Hierbei sollen sie als Werkstudierende außerhalb des Unterrichts beim Aufbau des Wortschatzes und bei der Verbesserung der Lese- und Schreibkompetenz helfen. Doch nicht nur außerhalb, auch im Unterricht können die Studierenden unterstützen, etwa indem sie einzelne Schülerinnen und Schüler bei der Bearbeitung von Aufgaben begleiten oder indem sie eine kleine Lerngruppe übernehmen. Im Vorfeld erhalten die Studierenden die Möglichkeit, ein pädagogisch-didaktisches Training durch die Abteilung Schulentwicklung und Fortbildung des Schulamtes zu absolvieren. Flankierend zu der Lernbegleitung können sie zudem ein Coaching erhalten. Im Anschluss erhalten die Studierenden für ihr Engagement ein Zertifikat. Die dritte Leitlinie steht ganz im Zeichen der Digitalisierung. Nachdem die digitalen Rahmenbedingen an Bremerhavener Schulen exzellent sind, geht es nun verstärkt darum, den souveränen Umgang mit den digitalen „Werkzeugen“ zu vermitteln. Hierfür können sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Studierende Projekte zum digitalen Lernen ins Leben rufen. Darüber hinaus können Studierenden im Rahmen eines Werkstudierendenverhältnis Lehrkräfte sowie Schulsozialarbeitende und Eltern bei der Nutzung der IT-Ausstattung schulen und unterstützen oder aber Schulsozialarbeitende und Eltern für den Jugendschutz im Internet sensibilisieren. Auch hier werden die Studierenden amtsseitig begleitet. Schülerinnen und Schülern den Übergang in ein Studium an der Hochschule Bremerhaven zu erleichtern, darum geht es bei der Leitlinie 4. Allein durch die vielfältigen Begegnungen mit Studierenden und Hochschulpersonal im Rahmen der Kooperation kommen die Schülerinnen und Schüler mit dem System Hochschule in Kontakt. Obendrein kommt die schulinterne Beratung und Vorbereitung auf das Studium durch die Lehrkräfte. Hierfür bieten die Lehrkräfte propädeutische Kurse an, informieren über Studiengänge der Hochschule Bremerhaven, organisieren Besuche an der Hochschule, binden Studienfachberaterinnen und Studienfachberater sowie und das schulischen Personal der Berufsorientierung ein.