Vertrag steht: Hafenwirtschaft gibt 15 Millionen Euro für Tunnelbau - Grantz: "Senatsbeschluss zum Hafentunnel und Offshore-Terminal herausragend für Bremerhaven"

Nach dem gestrigen Senatsbeschluss zum Bau des geplanten Hafentunnels Cherbourger Straße, wurde heute der Vertrag mit der Hafenwirtschaft im Büro von Oberbürgermeister Melf Grantz parafiert. Damit haben alle Beteiligten der abschließenden Vertragsversion zugestimmt. Der Wirtschaftsanteil an der Hafenanbindung beträgt 15 Millionen Euro. "Mit dem Beschluss zum Hafentunnelbau hat sich das Land Bremen zum Stellenwert des Wirtschaftsstandortes Bremerhaven bekannt und ebenso mit dem Beschluss zur Finanzierung des Offshore-Terminals in der Weser. Das sind herausragende Entscheidungen für Bremerhaven", sagte dazu Oberbürgermeister Melf Grantz. Die finanzielle Beteiligung der Hafenwirtschaft am Tunnelprojekt sei hoch anzurechnen.

Insgesamt kostet der Bau des Hafentunnels 171,3 Millionen Euro. 120 Millionen davon trägt der Bund. Weitere 29 Millionen Euro kommen vom Land Bremen und rund 7,3 Millionen Euro von der Stadt Bremerhaven. Die Hafenwirtschaft steuert einen Betrag von 15 Millionen Euro zum Ausbau der Hafenanbindung an die Autobahn bei. Die Beteiligung der Hafenwirtschaft soll über einen Betrag pro Lkw und von den Terminalbetreibern finanziert werden.

„Ich freue mich, dass die Hafenwirtschaft zu ihrem Wort steht und ihren Anteil zu diesem wichtigen Infrastrukturprojekt beiträgt“, sagte dazu OB Grantz. „Durch den Bau des Hafentunnels werden die Arbeitsplätze und der Umschlag im Hafen gesichert und die Überseehäfen für vorhandene und zukünftige Kunden noch attraktiver.“ Neben den Baukosten in Höhe von 171,3 Millionen Euro ist ein Betrag von rund 29,2 Millionen Euro für die Planung des Hafentunnels veranschlagt Diese Summe wird vom Land Bremen getragen. Die gesamten Bau- und Planungskosten belaufen sich damit auf rund 200,5 Millionen Euro.

Der Planfeststellungsbeschluss für den Tunnelbau wird für Ende 2012 erwartet. Die Steuerung des Projektes liegt bei der städtischen Gesellschaft BIS. Der Tunnel Cherbourger Straße wird als so genannter Offener Trog mit einer Nordröhre (Gesamtbauwerkslänge 1848 Meter) und einer Südröhre (Gesamtbauwerkslänge1659 Meter) gebaut. Bei der Trogbauweise wird für die Tunnelführung in einer Art langgestreckter Baugrube in einzelnen Bauabschnitten Erdreich ausgehoben und mit einer Betonsohle versehen. Die Seiten werden durch Betonwände stabilisiert. Abschließend werden die offenen Röhren mit einer Abdeckung versehen. Nach derzeitigem Planungsstand soll der Hafentunnel bis 2016 fertiggestellt sein.

Für den geplanten Offshore-Terminal in der Weser hat der Senat mit seinem gestrigen Beschluss die weitere Entwicklung abgesichert. Ursprünglich war beabsichtigt, den rund 180 Millionen Euro teuren Terminal ausschließlich privat zu finanzieren. Angesichts der momentanen Unsicherheiten in der Offshore-Entwicklung waren keine verwertbaren Angebote eingegangen. Durch die nun beschlossene Finanzierung des Offshore-Terminals mit öffentlichen Mitteln ist der Fortgang der Bauplanungen gesichert.

„Ich freue mich sehr darüber, dass der Senat diesen Weg gegangen ist und auch in haushaltspolitisch schwierigen Zeiten hinter dem Bau dieses wichtigen Projektes steht“, sagte Melf Grantz, der auch Wirtschaftsdezernent ist. „Die Windkraft-Industrie in Bremerhaven braucht diesen Terminal als wassernahe Umschlagfläche und zum weiteren Wachstum.“ Durch den Bau des Terminals würden vorhandene Unternehmen nicht nur stärker an den Standort Bremerhaven gebunden, sondern auch neue Firmen zur Ansiedlung bewogen.

„Laut Gutachten der Prognos AG sind durch den Ausbau der Infrastruktur für die Windenergie-Industrie bis zum Jahr 2040 mindestens 7000 neue Arbeitsplätze in Bremerhaven zu erwarten. Im besten Fall wird mit rund 14.000 neuen Jobs und bis zu 5000 neuen Bürgern für unsere Stadt gerechnet“, so Grantz. Dazu komme ein erhöhtes Steueraufkommen, von dem die Stadt insgesamt profitiere.

Parallel zu den Planverfahren kann jetzt die Ausschreibung von Bau und Betrieb des Terminals vorgenommen werden. Mit der konkreten Projektierung des Terminals kann nach Abschluss der Planverfahren voraussichtlich im Jahr 2014 begonnen werden. Der Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) soll in der Weser in direkter Nähe zum Fischereihafen entstehen und als produktionsnahe Verladeplattform für Windradbauteile dienen. Geplant ist, an der 500 Meter langen Kaje jährlich bis zu 160 Anlagen zu verladen.

Für diesen Artikel wurden folgende Schlagworte vergeben