Streit mit Museum um Hotelinventar: OB weist Vorwürfe gegen BIS zurück

In der Diskussion um das Inventar des ehemaligen Nordsee-Hotels hat Oberbürgermeister Jörg Schulz mit Nachdruck den Eindruck zurückgewiesen, dass Kunstwerke aus dem Hotelbestand möglicherweise auf strafbare Weise verschwunden seien.

Dieser Verdacht, so der OB, war in der Berichterstattung des Bremerhavener Sonntagsjournals zum Streit zwischen der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS und dem Historischen Museum über die Einrichtungsgegenstände des Hotels geweckt worden. Dazu Schulz: "Ein solcher Vorwurf ist bösartig und geeignet, den Ruf der BIS zu schädigen. Dagegen verwahre ich mich als deren Aufsichtsratsvorsitzender aufs Schärfste." Aus seiner Sicht gebe es "nicht die geringsten Anhaltspunkte dafür, dass es bei der Verwaltung des Hotelinventars durch die BIS unkorrekt und rechtswidrig zugegangen sein könnte". BIS-Geschäftsführer Hennig Goes habe sich "persönlich und sachlich vollkommen korrekt verhalten".

In der heutigen Magistratssitzung (Mittwoch, 16. 1.) äußerte der OB sein Unverständnis über das Verhalten der Direktorin des Historischen Museums, Dr. Anja Benscheidt, die laut Sonntagsjournal öffentlich von der BIS verlange, dem Museum alle Kunstwerke aus dem früheren Hotel zu übergeben. Eine solche "Alles-oder-nichts-Haltung", so Schulz, führe nicht zu einer "sachlichen und zielführenden Diskussion" über die Frage, welche stadthistorisch bedeutenden Hotel-Exponate im Museum ausgestellt werden könnten.

Hierzu liege dem Museum bereits seit Ende November ein unterschriftsreifer Dauerleihvertrag mit der BIS vor, der die Inventarübergabe regeln solle. Zuvor hatten die Stadt Bremerhaven und das Land Bremen als Gesellschafter die Geschäftsführung der BIS angewiesen, die historisch wertvollen Exponate dem Museum als Dauerleihgabe bereitzustellen. Eine solche förmliche Anweisung an die Gesellschaft, so der OB, sei vor allem aus steuerrechtlichen Gründen notwendig gewesen. Im Übrigen habe BIS-Geschäftsführer Goes entgegen der Darstellung von Museumsdirektorin Benscheidt auf sämtliche Anfragen korrekt reagiert.

Wie Schulz zum Verbleib einiger Kunstwerke mitteilte, würden sie zum Teil aus Sicherheitsgründen in den Räumen der BIS verwahrt. Mehrere Gemälde habe die städtische Gesellschaft an den Magistrat zu Repräsentationszwecken ausgeliehen, andere hätten dem früheren Hoteleigentümer gehört und seien daher nicht an die BIS übergegangen. Der Oberbürgermeister: "Jetzt sehe ich keinen Hinderungsgrund mehr, den Streit zu beenden und den Dauerleihvertrag zwischen BIS und Museum abzuschließen."

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