Stadtrat für Menschen mit Behinderung fordert mehr Toleranz für leichte Sprache

Uwe Parpart, Stadtrat für Menschen mit Behinderung, begrüßt die Informationen für Wählerinnen und Wähler in leichter Sprache im Zuge der anstehenden Wahl 2015. Gleichzeitig reagiert er mit Unverständnis auf die öffentliche Kritik daran, die unter anderem auch in lokalen Medien geäußert wurde. Hierbei ging es insbesondere um den Postversand der Wahlerläuterungen, die zu dieser Wahl erstmals in leichter Sprache formuliert sind.

„Die Stadt Bremerhaven hat kürzlich einstimmig in der Stadtverordnetensammlung den Teilhabeplan für behinderte Menschen unter dem Motto „Eine Stadt für alle“ verabschiedet. Hier wurde unter der Überschrift „Bürgerschaftliches und politisches Engagement sowie Bewusstseinsbildung“ formuliert, dass für behinderte Menschen Barrieren - insbesondere bei Wahlen - abgeschafft werden sollen“, betont Parpart. Dazu gehöre zentral auch, dass in leichter Sprache über die Abläufe und Inhalte der Wahl informiert werde.

In diesem Zusammenhang sei es ausdrücklich positiv zu bewerten, dass der Wahlbereichsleiter für den Wahlbereich Bremerhaven, Horst Keipke, die Forderungen des Teilhabeplanes behinderter Menschen für Bremerhaven bezüglich der Wahlen konsequent umsetze. Bezüglich der Wahlen sei es auch wünschenswert, dass die demokratischen Parteien ihre Wahlprogramme in Kurzform in leichter Sprache zur Verfügung stellten.

„Die grammatikalischen Regeln für leichte Sprache unterscheiden sich von der allgemein gültigen Grammatik. Die nicht behinderte Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger wird in der Lage sein, auch die Formulierungen in leichter Sprache zu verstehen, Menschen mit Behinderungen fällt es hingegen schwer, „normal“ formulierte Texte zu verstehen“, erläutert der Stadtrat. „Wir sollten also so tolerant sein, dies zu akzeptieren und nicht leichtfertig unsachliche Kritik üben. Weiterhin müssen wir Vorurteile und Barrieren auch in unseren eigenen Köpfen abbauen.“

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