Stadtentwicklung und Sparkurs in den 1980er Jahren

ExtraTourSpezial mit Oskar Fromm am 1. August 2019 im Historischen Museum Bremerhaven

Einen Einblick in die Stadtentwicklung unter Sparzwängen bietet das Historische Museum Bremerhaven am 1. August 2019 um 15.30 Uhr in einer ExtraTourSpezial durch die aktuelle Sonderausstellung „Die 1980er Jahre - Krisen, Protest und Punk“. Der Bauingenieur Oskar Fromm erläutert anhand von eindrucksvollen Fotografien von Wolfhard Scheer, Johannes Fleck und weiteren Pressefotografen Bremerhavener Bauprojekte und die Infrastruktur der 1980er Jahre.

Seit 1977 leitete Oskar Fromm das Stadtplanungsamt Bremerhaven und von 1981 bis 2000 das Amt für Straßen- und Brückenbau. So weiß er aus eigener Erfahrung von den zahlreichen Herausforderungen im Städtebau der 1980er Jahre zu berichten. Hohe Arbeitslosenzahlen und steigende Sozialausgaben zwangen den Magistrat, einen strikten Sparkurs einzuhalten. Die Fischereihafenfähre und die Straßenbahn wurden eingestellt, da sie aus wirtschaftlicher Sicht unrentabel geworden waren. Auch das Stadtbad Mitte wurde geschlossen. Kürzungen der Städtebauförderungsmittel verlangsamten die Sanierung von Lehe.

Doch es gab auch Neubauprojekte, die allerdings größtenteils bereits in den 1970ern begonnen oder geplant worden waren. So entstanden 1980 die zentrale Feuerwache und ein neuer Omnibusbetriebshof. Am Alten Hafen wurde 1986 das Hauptgebäude des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung eingeweiht und 1982 das Columbus-Center fertiggestellt. Das ehemalige Auswandererhaus an der Karlsburg wurde für die Hochschule Bremerhaven ausgebaut. Darüber hinaus förderten Initiativen wie die Stiftung Wohnliche Stadt oder „Unser schönes Bremerhaven“ Skulpturen und Denkmäler im öffentlichen Raum.

Der Eintritt in die Sonderausstellung ist frei. Die Teilnahme an der ExtraTour kostet 3 Euro. Um vorherige telefonische Anmeldung unter 0471/308160 wird gebeten. Treffpunkt ist das Museumsfoyer.