Schulz: Im Interesse der Innenstadt war Kauf des Nordsee-Hotels richtig

Als "richtige und notwendige Entscheidung im Interesse der Innenstadtentwicklung" hat Oberbürgermeister Jörg Schulz den Kauf des Nordsee-Hotels im Jahr 2003 durch die Stadt bekräftigt. Die Große Koalition aus SPD und CDU sei sich damals darin einig gewesen, einen weiteren Leerstand am südlichen Ende der Fußgängerzone zu verhindern.

Schulz erinnert daran, dass bereits seit Anfang 2000 das einstige Horten-Gebäude und heutige Hanse Carré verwaist gewesen sei. „Wenn dann auch noch das Hotel Naber nach der drohenden Insolvenz leer gestanden hätte", so der OB, „wären unsere Bemühungen um eine Aufwertung der Stadtmitte und besonders der südlichen Innenstadt zunichtegemacht worden."

Neben der Stärkung der Innenstadt sei es auch darum gegangen, bis zur Eröffnung des neuen Atlantic Hotels Sail City in den Havenwelten ein ausreichendes Angebot an Hotelbetten bereitzustellen und zudem die Arbeitsplätze im früheren Hotel Naber zu sichern. Schulz: „Dieses Ziel hat die BIS gemeinsam mit dem Arbeitsförderungs-Zentrum (AFZ) erfolgreich umgesetzt." Am 18. Juni 2003 habe der Magistrat daher mit den Stimmen von SPD und CDU grünes Licht für den Kauf des Hotels durch die städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS gegeben. Der Preis von 3,6 Millionen Euro habe dem damaligen Ertragswert der Immobilie entsprochen, der von einem unabhängigen Bausachverständigen bestätigt worden sei. Außerdem wurde die Investition laut Schulz von einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen begutachtet und für angemessen befunden.

Schulz: „Dieser Auffassung war auch die Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung, die den Kauf am 3. Juli 2003 beschloss." Sowohl im Magistrat als auch im Stadtparlament habe die CDU die Entscheidungen mitgetragen. Der heutige Bürgermeister Michael Teiser gehörte zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht dem Magistrat an, vertrat die CDU jedoch als Kreisvorsitzender in der koalitionspolitischen Abstimmungsrunde, in der die gemeinsamen Beschlüsse vorbereitet werden.

„Erwerbsinteressen spielten für die Stadt bei dem Kauf nicht die geringste Rolle", betont der OB. „Wir wollten weder Hotelbetreiber werden noch ein Schnäppchen machen." Für nicht stichhaltig hält er in diesem Zusammenhang die Behauptung, dass die Immobilie seinerzeit nach einer Insolvenz des Hotelbetriebs günstiger zu erhalten gewesen wäre.

Als Konsequenz aus dem inzwischen gescheiterten Weiterverkauf des Gebäudes räumt der Oberbürgermeister ein, dass der damalige Kaufpreis derzeit nicht zu erzielen sei. Aus diesem Grunde hält er es nach zwei ergebnislosen Vergaberunden für sinnvoll, eine Pause einzulegen und die Immobilie weiter in städtischem Besitz zu behalten. Der OB: „Jetzt sollten alle Beteiligten in Ruhe über eine neue Nutzung des Grundstücks im Herzen der Stadt nachdenken."

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