Schuljahresbeginn in Bremerhaven – Zahlen, Daten und Fakten

Die Stadt Bremerhaven unternimmt nach den Worten des zuständigen Dezernenten, Stadtrat Michael Frost, erhebliche Anstrengungen, um zum neuen Schuljahresbeginn eine gute Unterrichtsversorgung zu schaffen.

„Das ist nicht ganz einfach, doch wir befinden uns dank unterschiedlicher Maßnahmen auf einem guten Weg, wenngleich wir das Ziel einer ausreichenden Zahl von Lehrkräften noch nicht erreichen werden“, erklärt Frost.

992 Kinder werden in dieser Woche in ihren Grundschulen zur Einschulung begrüßt, darunter erstmals auch in der Fritz-Husmann-Schule II, die jetzt eigenständig geführte ehemalige Dependance der Fritz-Husmann-Schule in Leherheide. Für 106 Schülerinnen und Schüler beginnt der Start in den 5. Klassen des Gymnasiums und für 878 Schülerinnen und Schüler in den Oberschulen.

Insgesamt verfügen die nunmehr 39 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen der Stadt Bremerhaven über 1.196 Stellen für Lehrkräfte – angesichts der weiter steigenden Schülerzahl rund 32 Stellen mehr als im Vorjahr. Insgesamt summiert sich die Zahl neu besetzter Stellen zum jetzigen Zeitpunkt auf mehr als 76. Weitere Einstellungsverfahren werden in den kommenden Wochen noch abgeschlossen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten 23 Stellen noch nicht besetzt werden (2018: 18). Stadtrat Michael Frost sieht vor dem Hintergrund des bundesweiten Lehrkräftemangels einerseits weiterhin ungebrochenen Handlungsbedarf, andererseits jedoch zeigten sich erste positive Auswirkungen der sowohl von der Stadt Bremerhaven als auch vom Land Bremen eingeleiteten Maßnahmen. „Angesichts der weiterhin rückläufigen Zahl voll qualifizierter Lehrkräfte von außerhalb ist es richtig, vorrangig auf die Qualifizierung und Bindung des regionalen Nachwuchses zu setzen. Die Erhöhung der Kapazitäten für das Referendariat durch das Land führt auch in Bremerhaven zu einer deutlichen Steigerung ihrer Einstellung nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss: 26, 2018 waren es elf“, so der Bremerhavener Schuldezernent.

Trotz dieser deutlich verbesserten Zahl sei das Schulamt auch weiterhin auf die Einstellung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger zur Absicherung der Unterrichtsversorgung angewiesen. Die im Vorjahr erstmals verbindlich und umfassend aufgelegte Berufseinstiegsphase in Form einer wöchentlichen Fortbildungsmaßnahme werde auch im kommenden Schuljahr fortgesetzt und durch schulische Mentorinnen und Mentoren begleitet. Die neu eingestellten Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger erhalten über das gesamte Schuljahr hinweg an einem Tag in der Woche eine Fortbildung. Die vom Land koordinierten Qualifizierungsmaßnahmen werden im kommenden Schuljahr erweitert. Neben dem berufsbegleitenden „Seiteneinstieg B“ für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit wissenschaftlichem Hochschulabschluss beginnt im Herbst der „Seiteneinstieg U“ für diejenigen, aus deren Abschluss sich nur ein (statt der erforderlichen zwei) Unterrichtsfächer ableiten lässt. Die Möglichkeiten weiterer Qualifizierungsmaßnahmen werden derzeit zwischen den Beteiligten geprüft. Neben dem Ausbau der Referendariatsplätze und der Maßnahmen sieht Frost auch in der stufenweisen Anhebung der Besoldung für Lehrkräfte an Grund- und Oberschulen eine wirksame Maßnahme zur Personalbindung. Die Anzahl von Kündigungen und Wechseln in andere Bundesländer sei insgesamt rückläufig. Frost sieht hierin einen Vertrauensvorschuss der Beschäftigten, der durch weitere politische Entscheidungen bestätigt werden müsse: „Neben den Maßnahmen des Landes waren auch die Haushaltsbeschlüsse der Stadtverordnetenversammlung zur deutlich verbesserten Ausstattung der Schulen wichtige Signale für die wachsende Anerkennung und Wertschätzung der engagierten Arbeit des schulischen Personals.“ Diese Unterstützung sei auch in den kommenden Jahren notwendig, um die Pro-Kopf-Ausgaben auf das Niveau anderer Bundesländer anzuheben.

Das Schulamt ist bemüht, die jetzt noch offenen Stellen mit geeigneten Personen zu besetzen. Zur Entlastung der Lehrkräfte im Grundschulbereich wurden bereits zum Jahresbeginn 2018 rund 17 Stellen mit Erzieherinnen und Erziehern besetzt, die als Pädagogische Unterstützungskräfte wirken. Ohne ihre Einstellung wäre die Gesamtzahl nicht besetzter Stellen entsprechend höher. Auch wenn die Unterstützungskräfte keinen eigenständigen Unterricht geben dürften, sei ihr Einsatz gerade in der Differenzierung und Unterstützung einzelner Kinder im Unterricht angesichts der dünnen Personaldecke unverzichtbar. Stadtrat Frost möchte diese zunächst auf zwei Jahre befristete Maßnahme deshalb für zwei weitere Jahre verlängern.

Schuljahresbeginn 2019/2020:

Die Zahlen in der Übersicht:

a) Schülerinnen und Schüler

  2019/2020 2018/2019
Einschulungskinder in öffentliche Schulen 992 1022
Klassenverbände 50,5 51,5
     
Übergänge in die 5. Jahrgangsstufe 984 914
davon ins Gymnasium 106 108
in die Oberschule 878 806
     
Übergänge in die GyO 633 599
- davon Lloyd-GyO 186 173
- GyO Geschwister Scholl 193 182
- GyO Carl von Ossietzky 236 244

 


b) Lehrkräfte

  Stand:
01.08.2019
Vergleich:
01.08.2018
Unterrichtswirksame Abgänge von Lehrkräften (in Stellen) davon: 54,6 70
  • Pension, Rente, Altersteilzeit, Sabbatjahr, Todesfall
24,3 24,5
  • Vertragsende, Kündigung
26,3 19,9
  • Wechsel in andere Bundesländer/Stadt Bremen (gemäß Freistellungsverfahren)
4 15,5
Offene Stellen vom 01.02.2019 29,2 32,3
Stellenaufstockungen
(zusätzliche Klassenverbände)
32,6 32,3
Zu besetzende Stellen gesamt: 116,4 102,3
     
Einstellungen
(bis Stichtag 01.08.2019)
76,1 70,7
Davon direkt aus dem Referendariat (Personen): 29 12
  • Bremerhaven
26 11
  • Stadt Bremen und andere Bundesländer
3 1
Wechsel aus anderen Bundesländern und Stadt Bremen (gem. Freistellungsverfahren) 3 2
Umgewandelte Lehrerstellen (Programm für Pädagogische Unterstützungskräfte) 17 17
Offene Stellen: 40,3 35
  • Regelbereich
5,8 7,2
  • Unterstützende Pädagogik LSV
11,4 19,6
  • Unterstützende Pädagogik W+E
4,6 2,4
Lehrerstellen, die für pädagogische Unterstützung genutzt werden 17 17
Offene Stellen gesamt: 23,3 18

 

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