Runder Tisch „Personalbindung“

Angesichts der gegenüber den Vorjahren gestiegenen Anzahl von Lehrkräften, die zum Schuljahreswechsel den Schuldienst der Stadt Bremerhaven verlassen haben, soll die Bindung des schulischen Personals zum Schwerpunkt der Personalentwicklung des Schulamtes werden.

Rund 27 Stellen mussten aufgrund des Wechsels der Stelleninhaber neu besetzt werden. Die meisten von ihnen wechselten in das niedersächsische Umland und in die Stadt Bremen. Auch wenn hierbei häufig familiäre Gründe oder der Wunsch, am Wohnort arbeiten zu können, eine Rolle spielten, betrachtet die Schulverwaltung die gestiegene Zahl auch als Ausdruck der zunehmenden Konkurrenz zwischen den Anstellungsträgern um die besten Lehrkräfte. Derzeit stehen im Schulamt mehr als 70 Anträge von Lehrkräften auf eine Freigabe zur Entscheidung an.

Schuldezernent Michael Frost: „Unsere Lehrkräfte sind bemerkenswert engagiert und verfügen insbesondere aufgrund des Entwicklungsstandes der Inklusion in Bremerhaven genau über die fachlichen und praktischen Erfahrungen, die derzeit überall im Bundesgebiet händeringend gesucht werden. Um diese Lehrkräfte langfristig für die Bremerhavener Schulentwicklung gewinnen zu können, müssen wir uns etwas einfallen lassen.“ Stadtrat Frost wird kurzfristig einen Runden Tisch „Personalbindung“ einberufen, der bis zum Jahresende erste Maßnahmen zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und der Unterstützung von Lehrkräften entwickeln und umsetzen soll. Die Ergebnisse werden in das im Frühjahr vorgelegte Personalentwicklungskonzept des Schulbereichs einfließen.

Frost setzt auf einen Mix aus unterschiedlichen Maßnahmen, die sowohl Arbeitsbedingungen, die Vereinfachung von Abläufen und bürokratischen Hemmnissen beinhalten als auch personelle Strukturen und die Entwicklung von Unterstützungssystemen, etwa durch Mentoren oder Unterrichtsassistenzen sowie nochmals verfeinerte Fortbildungsangebote. Auch Fragen der Vergütung und der Unterrichtsverpflichtung müssten betrachtet werden, insbesondere im Hinblick auf den Vergleich mit anderen Bundesländern.

Daneben sei die Unterstützung von Lehrkräften an Schulen in besonderen sozialen Lagen  besonders wichtig. „Hier“, so Frost, „gibt es durch den Haushaltsentwurf der Senatorin, diese Schulen und ihre Lehrerinnen und Lehrer mit Verstärkungsmitteln auszustatten, bereits ein feststehendes Vorhaben, das im kommenden Haushaltsjahr umgesetzt werden soll.“ Der Runde Tisch „Personalbindung“ wird vom Lehrerfortbildungsinstitut koordiniert. Zur Auftaktsitzung sind die zuständigen Mitarbeiter der Schul- und Personalverwaltung sowie der Schulaufsicht der Personalrat und die Frauen- und die Schwerbehindertenbeauftragte der Schulen, Schulleitungen der unterschiedlichen Schulstufen sowie der Zentralelternbeirat eingeladen.

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