Rede von Oberbürgermeister Jörg Schulz bei der Einweihung der Logistikhalle der Schnellecke-Gruppe

Anrede,

die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung titelte am 9. März: "Das heimliche Autoland - Bremerhaven liebt Autos: Im kleinen Bundesland Bremen an der Weser liegt einer der wichtigsten europäischen Umschlagplätze für Fahrzeuge."

Die Zahlen sprechen für sich:

o Mehr als 2 Mio. umgeschlagene Fahrzeuge im letzten Jahr,
o bis zu 120.000 Autos können auf den vorhandenen Flächen im Hafen geparkt werden,
o 40.000 Plätze sind sogar überdacht,
o täglich müssen rund 7.700 Fahrzeuge in unserem Hafen bewegt werden - und das geht nicht von selbst. Dafür sind zahlreiche Arbeitskräfte nötig.

Ich kann Ihnen versichern, dass mich diese Erfolgszahlen stolz machen.

Die Häfen in Bremerhaven sind ein Lebenselexier für das Land Bremen, aber insbesondere für Bremerhaven, weil sie im Autoumschlag, aber natürlich auch im Containerumschlag, im Fruchtumschlag, im Umschlag von Schwerlasten oder auch im Kreuzfahrtverkehr ein zentraler Arbeitgeber in der Seestadt sind.

Das Wachstum im Hafenumschlag und in der Logistik - Bürgermeister Böhrnsen hat bereits auf diese Zusammenhänge verwiesen - erfolgt in Bremerhaven aber nicht nur seeseitig, sondern auch zunehmend landseitig.

Darüber freuen wir uns besonders. Es ist kein Geheimnis, dass wir uns schon seit längerem auf die Fahne geschrieben haben, die Wertschöpfung am Hafenstandort zu erhöhen, um so noch mehr Arbeitsplätze zu schaffen und die Bremerhavener Wirtschaft zu stärken.

Es war klug, sich in den 1990er Jahren das Areal der ehemaligen Carl-Schurz-Kaserne für gewerbliche Entwicklung zu sichern. Es hat aber auch Geduld gebraucht, um die Entwicklung in diesem Gebiet voranzubringen.
Unternehmen wir Addicks & Kreye, Brauns International, NTK und Glomb, Strako oder Textrade waren Vorreiter - und wir gehen davon aus, dass die noch freien Flächen sich in der nächsten Zeit auch füllen werden.

Das Interesse der Logistikbranche am Standort Bremerhaven zeigt beispielhaft das Engagement der Schnellecke-Gruppe, deren Einweihung ihrer ersten Logistikhalle wir heute feiern.

Die Bedeutung Bremerhavens als Automobilumschlagsplatz und als leistungsfähiger Hafen mit zahlreichen vor- und nachgelagerten Dienstleistungen war für die Schnellecke Gruppe ein wichtiger Beweggrund, nach Bremerhaven zu kommen.

Zukünftig sollen von Bremerhaven aus jährlich rund 63000 Container-Boxen mit Produkten des Volkswagen-Konzerns für die Fahrzeugproduktion verschifft werden. Konkret bedeutet das: Fahrzeugteile werden in Bremerhaven zwischengelagert, kommissioniert, verpackt und in Container verstaut - eine Menge Arbeit fällt dabei an.

Deshalb ist Schnellecke auch ein gutes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, die Wertschöpfung hinter der Kaje weiter zu erhöhen.

Die großen Investitionen, die das Land in den Ausbau der Hafeninfrastrukturen vorgenommen hat

o Bau der Containerterminals III, IIIa und CT IV,
o Neubau der Kaiserschleuse,
o Vertiefung Wendestelle in der Weser vor den Containerkajen,
o Schaffung neuer Kajen und Flächen im Osthafen

zahlen sich aus.

Die Häfen sind ein wichtiger Standortvorteil für Bremerhaven. Das merken wir nicht nur im Bereich der Logistik, sondern z. B. auch bei den Produzenten für Windenergieanlagen, die zunehmend exportorientierter agieren. Um diese Vorteile zu nutzen, brauchen wir für weitere Ansiedlungen auch entsprechende Flächen.

Mit dem Gewerbegebiet LogInPort (ehemalige Carl-Schurz-Kaserne, Weddewarden-Ost und Speckenbüttel) steht Logistikunternehmen wir der Schnellecke Gruppe, Projektentwicklern, wie der Europa Center AG und auch anderen hafennahen Unternehmen ein interessantes Areal in direkter Nähe zu unseren Container-Terminals und Überseehäfen zur Verfügung.

Zur Zeit gibt es zahlreiche Anfragen bei der BIS, unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die im Übrigen auch das Vorhaben der Schnellecke-Gruppe mustergültig begleitet hat.

Das ist eine neue Qualität, die uns hoffen lässt, dass die insgesamt rund 300 ha Industrie- und Gewerbeflächen im LogInPort in absehbarer Zeit voll belegt sein werden und damit weitere, neue Arbeitsplätze für Bremerhaven und die Region entstehen.

Neu und begrüßenswert ist sicherlich auch, dass sich zunehmend Logistikimmobilienentwickler für unseren Standort interessieren.

Einer der ersten war Herr Suhr, den ich auf der Gewerbeimmobilien Messe Expo Real in München vor 2 Jahren traf und der erklärte, das sich die Europa Center AG in Bremerhaven bei der Logistikimmobilienentwicklung engagieren möchte und der Bremerhaven als einen wichtigen zukünftigen Standort für Logistikentwicklungen sah.

Um so mehr freut es mich, dass wir heute hier auch wieder zusammen treffen und dass die Europa Center AG nun die ersten 20.000 Quadratmeter Logistikhallenfläche für die Schnellecke-Gruppe erfolgreich realisiert hat.

Natürlich wünsche ich mir an dieser Stelle, dass die ehrgeizigen Pläne der Europa Center AG zur Entwicklung von insgesamt 150.000 qm Logistikhallenfläche möglichst schnell zur Umsetzung kommen.
Wir sind da auf einem guten Weg.

Ich hatte eingangs aus der FAZ-Sonntagszeitung zitiert. Ja, wir in Bremerhaven lieben Autos, und die Fa. Schnellecke liebt Autos - ich meine, daraus könnte eine enge Freundschaft werden.

Ich wünsche Ihnen, Herr Schnellecke und Herr Suhr, bei Ihren neuen Aufgaben in Bremerhaven viel Erfolg, viele neue Projekte, weitere Investitionen und neue Arbeitsplätze für Bremerhaven und möchte Ihnen auch in Zukunft unsere enge vertrauensvolle Zusammenarbeit zusichern. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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