Tourismus Bremerhaven: Die Kurve zeigt 2022 wieder nach oben

27.02.2023: Tourismusjahr schließt mit einem Plus -Noch nicht auf Vor-Pandemie-Niveau

Das Tourismusjahr 2022 war für das Reiseziel Bremerhaven ein gutes Jahr, auch wenn es noch immer geprägt von Corona-Einschränkungen war. Zwar bleibt als bislang weiter unerreichte Messlatte das Rekord-Jahr 2019, aber die Kurve für das Tourismusjahr 2022 zeigt wieder nach oben. „Wir sind insgesamt gut durch die letzten drei Krisenjahre gekommen, schließen 2022 mit einem lachenden Auge ab“, bewertet Oberbürgermeister Melf Grantz die aktuell vorliegenden Tourismuszahlen des Statistischen Landesamtes. Mit 408.181 Übernachtungen bei 215.945 Ankünften und einem Plus von 26,3 Prozent respektive 39,3 Prozent hat sich Bremerhaven als Reiseziel sehr gut behauptet. „Mit zahlreichen Marketingaktionen und Kampagnen im Rahmen des Aktionsprogramms Tourismus gehen wir zuversichtlich in das Tourismusjahr 2023“, versichert Dr. Ralf Meyer.

Die Ausgangssituation durch Corona hätte härter nicht sein können: 2020 wurden rund 40 Prozent weniger (253.654) Übernachtungen als 2019 (409.739) gezählt. Doch schon 2021 begann die Kurve wieder zu steigen, die Übernachtungszahlen stiegen um rund 15 Prozent und lagen bei 323.283. Nun also die weitere Steigerung. „Wir hoffen auf eine erneut positive Entwicklung der Gästezahlen in 2023 und peilen weiterhin die Zielvorgabe der Tourismusstrategie von 550.000 Übernachtungen im Jahr 2025 an“, äußert sich Oberbürgermeister Melf Grantz zuversichtlich.

Großes Plus Hotellerie

Traditionell spielt die Hotellerie die größte Rolle bei der Beherbergung der Gäste. 19 Hotels mit gut 1280 Zimmern erfasst das Statistische Landesamt für Bremerhaven. Diese freuten sich im letzten Jahr über 200.594 Ankünfte (plus 43,9 Prozent) und 377.107 Übernachtungen (plus 32,2 Prozent). Mit durchschnittlich zwei Tagen Verweildauer bleibt der Wert stabil.

Roadtrip im eigenen Wohnzimmer führt verstärkt nach Bremerhaven

Zwei Reisemobilstellplätze pflegt die Erlebnis Bremerhaven GmbH und beide profitierten im letzten Jahr stark vom anhaltenden Boom dieser Reiseform. Mit 53 Prozent (7.602) mehr Übernachtungen schließt der Platz am Fischkai im Fischereihafen das Jahr ab; mit sogar rund 60 Prozent (15.407) mehr der als „Top-Platz“ gelistete Stellplatz an der Doppelschleuse. „Da der Bestand an Wohnmobilen auch weiterhin steigt, hoffen wir, auch im Jahr 2023 einen Zuwachs verzeichnen zu können“, formuliert Dr. Ralf Meyer den Anspruch.

Schub für das Auslandsmarketing

Auch die ausländischen Gäste kehren wieder zurück in die Seestadt. Insgesamt erfasste das Statistische Landesamt 20.917 Ankünfte und 46.929 Übernachtungen, das sind 76,3 Prozent respektive 49,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein aus dem so wichtigen Quellmarkt der Niederlande gab es 2.985 Ankünfte, die Reisenden blieben für 1,9 Übernachtungen. Auch die Besucher:innen aus Dänemark haben die Seestadt wieder für sich entdeckt: 1.694 kamen von Januar bis Dezember 2022, das sind 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit Aktivitäten wie Messebesuchen, zum Beispiel bei der Vakantiebeurs in Utrecht (NL) und der Ferie for alle in Herning (DK), sowie der gezielten Ansprache von Reiseveranstaltern hofft die Erlebnis Bremerhaven dem Auslandsmarketing einen großen Schub geben zu können. „Wir sind sehr aktiv im Auslandsmarketing und der Besuch des niederländischen Reiseverbandes ANVR mit 180 Teilnehmern in Bremerhaven verdeutlicht unsere erfolgreichen Auslandsaktivitäten“ zeigt sich Dr. Ralf Meyer optimistisch über die weitere Entwicklung des Auslandsgeschäftes.

Kreuzfahrtbranche stabil

Nach turbulenten Zeiten in der Kreuzfahrtbranche während der Pandemie schaut das Team des Columbus Cruise Center wieder positiv auf 2022. Es schließt das letzte Jahr mit 110 Anläufen und rund 233.000 Passagieren ab. Für das laufende Tourismusjahr stehen schon 109 Anläufe in den Büchern, die schätzungsweise 223.000 Kreuzfahrer:innen bringen. Um das Geschäft anzukurbeln und den Kreuzfahrthafen Bremerhaven noch bekannter zu machen, besucht das Team der Erlebnis Bremerhaven GmbH die Kongressmesse „Seatrade“. Mehr als 250 Aussteller aus rund 50 Nationen präsentieren sich im September 2023 in Hamburg mit ihren Produkten und Dienstleistungen rund um die Kreuzschifffahrt.

Auch das Thema Flusskreuzschifffahrt ist auf der Messe präsent, dem die Bremerhaven-Touristiker:innen weiter große Aufmerksamkeit schenken. „Neben dem Besuch der Seatrade sind wir auch wieder mit unserem Podium Kreuzfahrt auf der ITB in Berlin aktiv und forcieren dort auch das Segment Flusskreuzfahrt“ freut sich Dr. Ralf Meyer auf die ITB in Berlin.

Größere Präsenz auf den Quellmärkten

Messebesuche sollen 2023 auch das Inlandsgeschäft ankurbeln: So wurden im Januar schon die Messen CMT in Stuttgart und die „boot“ in Düsseldorf mit großer Resonanz besucht. Für den Rest des Jahres stehen Publikumsmessen unter anderem in Berlin, Hamburg, Essen und Bremen im Kalender der Touristiker:innen.

Das wichtige Geschäft mit Busreiseveranstaltern wird der Auftritt beim RDA in Köln im April anschieben. Diese Branche hat nicht nur unter den Pandemiejahren stark gelitten, sondern beklagt aktuell auch einen großen Personalmangel. „Wir sind seit vielen Jahren mit der Schwesterstadt Bremen auf der für die Bustouristik wichtigen Messe vertreten, weil sie wie die ganze Branche nach wie vor eine hohe Relevanz für das Reiseziel Bremerhaven“, begründet Dr. Ralf Meyer den Einsatz.

Erstmals geht Bremerhaven dagegen im Mai 2023 auf die „IMEX“ in Frankfurt. Unter 3.400 Ausstellern aus 170 Ländern lässt die Seestadt alle Flaggen für sich als Location künftiger Kongresse und Tagungen wehen. 2022 hat das Segment der Geschäftsreisenden gegenüber dem Vorjahr wieder spürbar zugelegt. Die Erlebnis Bremerhaven GmbH organisierte rund 30 Veranstaltungen mit durchschnittlich 100 Teilnehmenden. Darunter waren der NordWest Award, ein großes Treffen der bundesdeutschen Hotelbranche sowie das Niedersachsencamp. „Das Segment der Tagungen, Events und anderer Veranstaltungen hat sich im letzten Jahr deutlich entspannt und wir setzen auch durch eine gezielt persönliche Ansprache auf eine weitere Steigung der Zahlen“, zieht Dr. Ralf Meyer eine positive Bilanz.

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