Bremerhavener Loschen-Turm seit mehr als 150 Jahren in Betrieb

Keiner leuchtet länger

Leuchttürme gibt es viele an der deutschen Nordseeküste – aber nur einen einzigen, der bereits seit 1856 den Schiffen den Weg weist. Der Loschen-Leuchtturm in Bremerhaven ist als ältester Leuchtturm auf dem deutschen Festland noch in Betrieb und eine wahre Turmschönheit. Gut 40 Meter ragt der Backsteinturm direkt am Weserdeich in die Höhe und fasziniert durch den neugotischen Baustil. Erbaut vom bekannten Bremer Architekten Simon Loschen (1818 – 1902), ist der Leuchtturm eine von zwei markanten Landmarken, die Loschen in der Seestadt hinterlassen hatten.

Verspielte Mauerornamente, Burgzinnen, aufwändige Steinmuster, Kathedralen-Fenster, die mattgrüne Metallkuppel in Form einer Krone – beim Blick auf den Simon-Loschen-Turm wird klar, dass Backsteingotik beim Bau ganz bestimmt eines braucht: reichlich Zeit. Von 1853 bis 1855 hat es gedauert. Dann hatte Simon Loschen sein maritimes Meisterwerk am Neuen Hafen vollendet. Dass der einzigartige Leuchtturm heute noch steht und bewundert werden kann, grenzt an ein Wunder. Immerhin wurden große Teile Bremerhavens im Zweiten Weltkrieg durch den Bombenhagel der Fliegerangriffe ausradiert – der Loschenturm zum Glück nicht.

Allerdings zerstörte ein Bombenvolltreffer die Nebengebäude direkt am Turm und auch die Schleuse vor dem Turm. Doch wer heutzutage den Loschen-Leuchtturm vom Schiff aus bestaunen will, kann das trotzdem tun. Die alte Schleuse wurde für rund 25 Millionen Euro durch einen modernen Neubau ersetzt. Seit 2005 ist die direkte Zufahrt zum Neuen Hafen wieder möglich und damit auch die Vorbeifahrt mit dem Schiff am Loschen-Leuchtturm. Wer jemals beim Schleusen in der 50 Meter langen und 14 Meter breiten Schleusenkammer zum Turm empor gesehen hat, vergisst das niemals.

Gepflegt wird der besondere Leuchtturm von der Bremischen Hafengesellschaft bremenports, die den Turm von der Stadt Bremerhaven übernommen hat. „Der Loschenturm ist ein wichtiger Teil der Bremer Landesgeschichte. Es ist eine bedeutsame Aufgabe, sich für den Erhalt dieses Bauwerks einzusetzen“, sagt bremenports-Sprecher Holger Bruns. Seit 1984 steht der Loschen-Leuchtturm unter Denkmalschutz. Öffentlich zugänglich ist er nicht – hat aber schon die eine oder andere Eheschließung erlebt. Es gibt dafür auch einen besonderen Raum im Turm. Aktuell gibt es von Seiten der Stadt Bremerhaven das Angebot der Trauung im Turm nicht. Holger Bruns: „Der Turm ist aber so gut in Schuss, dass das jederzeit wieder aufgenommen werden kann.“

Leuchtturmwärter gibt es heute nicht mehr im Loschen-Turm. Die Leuchttürme an der deutschen Nordseeküste sind längst automatisiert. Zusammen mit dem Minarett-Turm am Zoo am Meer bildet der Loschen-Turm eine sogenannte Richtfeuerlinie. Als Ober- und Unterfeuer weisen die beiden unterschiedlich hohen Leuchttürme mit ihren blinkenden Lichtern bei Nacht den Schiffen auf der Weser den sicheren Weg. Seit 1984 steht der einzigartige Loschen-Leuchtturm unter Denkmalschutz.

Ebenso wie die Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche in der Stadtmitte als weiteres lohnendes Ziel auf den Spuren von Simon Loschen. Als der talentierte Architekt noch an seinem Leuchtturm baute, sah er praktisch parallel den Turm der benachbarten Kirche nach seinen Entwürfen und Vorstellungen in die Höhe wachsen – und das gleich doppelt so hoch wie den Loschen-Leuchtturm. Mit insgesamt 86 Metern überragt der beeindruckende Kirchturm in der Fußgängerzone die Hausdächer und fasziniert seit 1855 mit den vielen filigranen Bauelementen der Neugotik.

Erstaunlich: Wie auch der Loschen-Leuchtturm, hat der Turm der „Große Kirche“ – wie das Gotteshaus liebevoll von den Bremerhavenern genannt wird – den Bombenangriff des Zweiten Weltkriegs überstanden. Zerstört und wieder aufgebaut wurde das heutige Kirchenschiff mit dem Altarraum.  Wie wertvoll die Architektur von Simon Loschen ist, zeigen auch die Erhaltungsinvestitionen. Aktuell werden der Turm und die Fassade der „Großen Kirche“ für 1,2 Millionen Euro saniert – damit die Baukunst von Simon Loschen auch in den nächsten 150 Jahren noch bestaunt werden kann.

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