Ortsteil ohne eine einzige Menschenseele: Luneplate gehört jetzt zum Fischereihafen

15 Quadratkilometer, auf denen sich nur 15 Wasserbüffel tummeln: Die menschenleere Luneplate ist wohl der am dünnsten besiedelte Ortsteil einer deutschen Großstadt. Der Magistrat hat die unbewohnte Riesenfläche, die seit Januar zu Bremerhaven gehört, offiziell zum neuen Ortsteil des Stadtteils Fischereihafen erklärt. Die Gebietsübertragung machte das Stadtgebiet mit einem Schlag um ein Fünftel größer.

Damit war auch eine Neuaufteilung der neun Bremerhavener Stadtteile und der dazugehörigen Ortsteile fällig. Auf Beschluss des Magistrats wurde die Luneplate dem Stadtteil Fischereihafen angegliedert, der bisher keine Ortsteile hatte. „Der vergrößerte Stadtteil Fischereihafen besteht künftig aus dem gleichnamigen Ortsteil und dem Ortsteil Luneplate", erläutert Horst Keipke, Leiter des Statistischen Amts und Wahlamts. Die Straße Alte Luneschleuse wurde bei der amtlichen Gebietsreform dem neuen Ortsteil Fischereihafen zugeschlagen, in dem rund 240 Menschen leben.

Die 1473 Hektar (rund 2000 Fußballplätze) große Luneplate war mit einem Festakt am 11. Januar 2010 von Niedersachsen an das Land Bremen und die Stadt Bremerhaven abgegeben worden - samt 15 Wasserbüffeln, die im Öko-Auftrag der Hafengesellschaft bremenports das Gras auf den Naturausgleichsflächen kurz halten. Bremerhaven setzt große Erwartungen auf seine Neuerwerbung im Süden der Stadt und will einen wesentlichen Teil als Gewerbegebiet für die boomende Offshore-Windenergie nutzen. Doch bis sich dort die ersten Unternehmen ansiedeln, bleiben die grasenden Paarhufer die einzigen Bewohner auf der Luneplate.

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