Offensive für saubere Seestadt: Neuer Servicedienst soll über Sicherheit und Ordnung wachen

Grünes Licht für mehr Sicherheit und Sauberkeit in der Seestadt: Der Magistrat macht gegen Vandalismus und Verschmutzung mobil. Anfang kommenden Jahres soll ein "Bürgerservice- und Ordnungsdienst" in den Stadtteilen an den Start gehen. Das neunköpfige Team wird jedoch nicht nur gemeinsam mit der Polizei über die öffentliche Ordnung wachen, sondern auch Ansprechpartner für die Bürger sein. Der Magistrat segnete heute (Mittwoch) das Konzept von Oberbürgermeister Jörg Schulz ab.

Der etwas sperrige Name ist laut Schulz bewusst gewählt und soll deutlich machen, dass neben der Ordnung auch der Servicegedanke eine wesentliche Rolle beim neuen Streifendienst spielt. Dessen Aufgaben reichen von der Entlastung der Kontaktpolizisten in den Stadtteilen über die Ahndung von Verstößen gegen die öffentliche Ordnung bis zur Kontrolle von Parkscheinen. Der Service- und Ordnungsdienst wird sich aus besonders ausgebildeten ehemaligen Langzeitarbeitslosen rekrutieren. Als städtische Angestellte sollen sie

  • Fragen von Bürgern und Besuchern nach touristischen Angeboten beantworten,
  • die Sauberkeit in den Straßen und Parks überwachen, wilde Müllkippen aufspüren und Hundebesitzern auf die Finger klopfen, deren Vierbeiner Tretminen auf dem Bürgersteig hinterlassen.
  • durch Präsenz vor Ort Störungen von Ruhe und Ordnung verhindern,
  • Spielplätze, Grünanlagen und Parks regelmäßig in Augenschein nehmen,
  • den „ruhenden Verkehr", also gebührenpflichtige Parkplätze, überwachen und bei Bedarf Knöllchen an Parksünder verteilen

In Lehe ist ein dreiköpfiger Ordnungsdienst der Stadt bereits seit sechs Jahren unterwegs und hat sich in dieser Zeit „vollauf bewährt", wie Schulz versichert. Für den OB zeigen die Erfahrungen, dass ein solcher Servicetrupp „das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger erhöht". Gleichzeitig habe es in anderen Stadtteilen immer wieder Beschwerden über die Verschmutzung der Fußgängerzone, Hundedreck auf Gehwegen oder öffentliche Trinkgelage gegeben. Auch einzelne Projekte wie die „Aktion Saubere Stadt" hätten nur einen vorübergehenden Erfolg gebracht.

„Vor diesem Hintergrund", so der Oberbürgermeister, „ist es notwendig, durch einen Service- und Ordnungsdienst gegenzusteuern und sowohl das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung als auch das Erscheinungsbild der Stadt zu verbessern." Daher wird das Bürger- und Ordnungsamt die neun Außendienstler zusätzlich zu ihren drei Leher Kollegen auf die Straße schicken. Sie können notfalls auch von eingeschränkten Ordnungsrechten Gebrauch machen, dürfen etwa in Gefahrensituationen oder bei Störungen Personalien feststellen, Verwarnungen erteilen und Ordnungswidrigkeiten anzeigen.

Damit die Service- und Sicherheitskräfte sofort zu erkennen sind, werden sie eine einheitliche Kleidung tragen - voraussichtlich mit dunkelblauer Jacke und auffälliger Schrift. Das Bürger- und Ordnungsamt, so dessen Leiter Horst Keipke, erwartet von ihnen „absolute Zuverlässigkeit, freundliches und offenes Auftreten sowie einen persönlichen Bezug zur Stadt Bremerhaven". Sie werden aus den Reihen der Hartz-IV-Empfänger bei der ARGE Job-Center ausgewählt und bis Ende 2009 umfassend vom Arbeitsförderungs-Zentrum GmbH (AFZ) für ihre neue Tätigkeit geschult. Keipke: „Dabei spielen sie auch die unterschiedlichsten Situationen durch, die sie in ihrem nicht immer leichten Dienstalltag erwarten." Nach der Qualifizierung lockt für sie die Übernahme in den städtischen Dienst. Zunächst befristet, aber mit der Chance auf einen Dauer-Job im 1. Arbeitsmarkt.

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