OB Grantz zu Ostern an die Bremerhavener Bevölkerung

Liebe Bremerhavenerinnen und liebe Bremerhavener,

nun schon zum zweiten Mal müssen wir die Osterfeiertage in einer von der Corona-Pandemie erzwungenen Form begehen. Das ist ebenso schmerzlich wie unausweichlich.

Die Corona-Pandemie ist eine Naturkatastrophe, die leider noch nicht zu beherrschen ist. Deshalb hat auch der Magistrat in Abstimmung mit unserem Krisenstab verschiedene Maßnahmen beschlossen, die die Kontaktmöglichkeiten einschränken sollen. Wenige Kontakte und die Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln sind der Schlüssel zu einer Eindämmung der für viele Menschen gefährlichen Infektion. Nur wenn sich möglichst alle Bremerhavenerinnen und Bremerhavener an diese Regeln halten, können weitergehende einschränkende Maßnahmen verhindert werden.

Wir müssen diese Einschränkungen verordnen, natürlich auf gesetzlicher Grundlage, um die Gesundheit der Menschen zu schützen. Wenn unsere Kliniken überlastet sind, können möglicherweise nicht alle Kranken so versorgt werden, dass sie eine Chance auf Heilung haben. Die Gefahr, dass dann mehr Menschen sterben, weil wir sie nicht mehr richtig versorgen können, ist real.

Mir ist bewusst, dass die Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringen, nicht leicht sind. Viele Menschen haben Existenzängste. In vielen Gesprächen haben mir unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger ihr Leid geklagt. So gut ich dieses Leid verstehen und nachvollziehen kann, so sehr bitte ich alle darum, die Regeln einzuhalten. Nur dann, wenn wir in dieser Situation zusammenhalten, haben wir eine Chance, den Schrecken des Corona-Virus zu besiegen. Und so, wie wir gegen den Kampf gegen das Virus zusammenhalten müssen, so müssen wir zusammenstehen mit denen, die unter den Einschränkungen leiden müssen. Sie brauchen Zuspruch und moralische Unterstützung.

Ich möchte Ihnen versichern, dass der Magistrat auch daran arbeitet, Öffnungsperspektiven zu erarbeiten. Das geht nicht auf Knopfdruck. Diese Perspektiven müssen außerdem so erarbeitet werden, dass sie verantwortbar sind. Zu den Voraussetzungen für Öffnungsperspektiven gehört, dass wir weiter gegen das Virus impfen. Dazu haben wir ein sehr gut funktionierendes Impfzentrum, ab nächster Woche werden auch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte impfen. Die Bereitschaft der Bremerhavenerinnen und Bremerhavener, sich impfen zu lassen ist schon nicht schlecht, aber wir dürfen auch hier nicht nachlassen, eine hohe Quote zu erreichen. Zur weiteren Voraussetzung gehört, dass wir viel mehr testen. Dazu gibt es in Bremerhaven zwei Testzentren, aber auch die Unternehmen, die das bisher noch nicht getan haben, müssen sich verstärkt daran beteiligen. Der Magistrat als größter Arbeitgeber der Stadt bietet das Testen seinen Beschäftigten an.

Bitte glauben Sie mir, dass wir versuchen täglich abzuwägen, was einerseits zumutbar ist, andererseits verantwortbar ist. Ich verspreche Ihnen, dass der Magistrat gemeinsam mit dem Krisenstab keine Entscheidung leichtfertig trifft.

Auf Ihr Verständnis hoffend grüße ich mit den besten Wünschen für gesunde Ostertage

Ihr
Melf Grantz
Oberbürgermeister

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