OB Grantz und Stadt Nordenham sind sich einig: Neuer Anleger für Weserfähre

Der Anleger der Weserfähre in Blexen soll erneuert werden. Dafür hat sich der Bremerhavener Magistrat ausgesprochen. Die mehr als 60 Jahre alte Stahlbetonkonstruktion ist wegen verschiedener Schäden nur noch eingeschränkt nutzbar. Die Prüfung durch ein Ingenieurbüro hatte ergeben, dass eine Sanierung des Bauwerks keine dauerhafte Lösung ist. Die Gesamtkosten für den Anleger-Neubau belaufen sich auf rund 2,3 Millionen Euro.

Risse im Stahlbeton, Rostverfärbungen und Durchfeuchtungen – das Schadensbild am Blexer Fähranleger ist nach Aussage der Brücken-Prüfer für eine Anlage dieses Alters nicht ungewöhnlich. Trotzdem ist der Fähranleger in einem Zustand, der eine umgehende Instandsetzung erforderlich macht. „Diese Fähre ist neben dem Wesertunnel eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen zwischen Bremerhaven und der Wesermarsch. Wir sind deshalb gemeinsam mit der Stadt Nordenham in der Verantwortung, die Verkehrssicherheit des Anlegers wieder herzustellen und Fährverbindung über die Weser zu gewährleisten“, sagte dazu Oberbürgermeister Melf Grantz.

Gesellschafter der Weserfähren GmbH sind die Bremerhavener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (BVV) mit 74,9 Prozent und die Stadt Nordenham mit 25,1 Prozent. Die Stadt Bremerhaven ist indirekt an der Weserfähren GmbH beteiligt, da sie zu einhundert Prozent an der BVV beteiligt ist. Die Kosten für den Anleger-Neubau teilen sich die beiden Gesellschafter gemäß ihren Beteiligungen. Die Finanzierung erfolgt durch ein Darlehen. Die Stadt Bremerhaven übernimmt dafür entsprechend ihres Beteiligungsanteils von 74,9 Prozent an der Weserfähren GmbH eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 1.596.000 Euro.

Um den Fährverkehr zwischen Blexen und Bremerhaven vorerst sicherzustellen, wurde das maximale Belastungsgewicht des Anlegers kurzfristig auf 30 Tonnen reduziert. „Das ist auf Dauer aber keine Lösung, da durch den Verlust von Lkw-Transporten jährlich ein Mindererlös bei der Weserfähre zwischen 50.000 und 70.000 Euro entstehen würde“, sagte BVV-Geschäftsführer Robert Hase. Verluste der Weserfähren GmbH werden von den beiden Gesellschaftern ausgeglichen. Die Stadt Bremerhaven gleicht entsprechende Beträge über die Verlustzuweisung an die BVV aus.

„Vor diesem Hintergrund ist es zwingend notwendig, den in die Jahre gekommenen Fähranleger Blexen zu erneuern. Gemeinsam mit der Stadt Nordenham sichern wir mit dieser Investition in die Infrastruktur den zukünftigen Fährbetrieb“, betonte OB Grantz. „Es haben bereits entsprechende Abstimmungsgespräche stattgefunden. Wir sind uns einig, dass wir die historisch gewachsene Fähr-Verbindung über die Weser aufrechterhalten wollen und werden.“

Nach Aussage der Gutachter ist eine Sanierung der Brücke nicht sinnvoll, da durch den schlechten Gesamtzustand in kurzen Zeitabständen erneute Sanierungen erfolgen müssten. Es sei vor dem Hintergrund auch nicht auszuschließen, dass die Brücke trotz erfolgter Sanierungen in einigen Jahren für den Verkehr über 2,8 Tonnen gesperrt werden müsse.

Um den Fähranleger wieder in einen komplett nutzbaren Zustand zu versetzen, soll der feste Brückenteil des Anlegers abgebrochen und durch eine neue Stahl- oder Verbundkonstruktion ersetzt werden. Die vorhandenen Brückenpfeiler können bei dieser Variante weiter genutzt werden. Lediglich die Pfeilerköpfe müssen für die Aufnahme der neuen Brückenteile saniert und hergerichtet werden. Der untere bewegliche Rampenteil des Anlegers bleibt erhalten. Die Planer gehen davon aus, dass der Fähranleger Blexen bei einem solchen Neubau weitere 50 Jahre genutzt werden kann.

Die Stadtverordnetenversammlung muss dem Magistratsbeschluss noch zustimmen. Sobald die Gesellschafterversammlung der Weserfähren GmbH dem Neubau des Fähranlegers Blexen zugestimmt hat, kann mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Voraussichtlicher Start des Anleger-Neubaus könnte im Oktober sein. Der Fährverkehr Bremerhaven-Blexen muss dafür zwischen sieben und zehn Tage unterbrochen werden.

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