OB Grantz: Exit verantwortungsvoll gestalten

Oberbürgermeister Melf Grantz dankt allen Bremerhavenerinnen und Bremerhavenern, die über die sicher ungewöhnlichsten Osterfeiertage seit Jahrzehnten sich vorbildlich verhalten haben.

„Die Polizei registrierte kaum Verstöße, und auch sonst war überall zu beobachten, dass die Menschen die Beschränkungen, sich zu treffen und auszugehen, sowie die Hygieneregeln in großer Zahl eingehalten haben, das ist bemerkenswert.“ Doch man müsse auch angesichts der gleichbleibenden Zahlen von Infizierten in Bremerhaven sowie den umgebenden Landkreisen Cuxhaven und Wesermarsch über eine verantwortungsvolle Lockerung der Beschränkungen nachdenken.

So stehen nach Meinung von OB Grantz alle Maßnahmen unter dem Vorbehalt, die notwendigen Hygienemaßnahmen einzuhalten. Infizierte müssten konsequent in Quarantäne gehalten werden. Wichtig sei auch, die Risikogruppen genauer zu definieren, damit bei einer Öffnung von Geschäften und anderen Einrichtungen, die besonders zu schützenden Personen den notwendigen Schutz bekommen. Sollte man sich aus fachlichen Gründen dafür entscheiden, dass in bestimmten Situationen wie zum Beispiel beim Einkauf ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen sein soll, müsste nach Meinung von Grantz geklärt werden, wer diese in ausreichender Zahl liefert, bezahlt und verteilt. Wenn diese Fragen beantwortet seien, könnten aus Sicht des Bremerhavener Oberbürgermeisters die Geschäfte des Einzelhandels, Frisöre und Gastronomie wieder öffnen. Dass dabei organisiert werden müsse, die notwendigen Abstandsregeln einzuhalten, sei selbstverständlich und müssten wohl auch kontrolliert werden.

Unter diesen Voraussetzungen könnten auch wieder Museen, Galerien oder der Zoo am Meer wieder geöffnet werden.

Da für die Öffnung der Schulen umfangreiche Maßnahmen zu organisieren seien, ist sich der Oberbürgermeister mit dem Dezernenten für Schule, Kultur, Jugend, Familie und Frauen, Stadtrat Michael Frost einig, dürfte eine Öffnung vor dem 4. Mai 2020 wohl nicht in Betracht kommen. Bei der Betreuung im Kita-Bereich dürfte die Notversorgung ausgeweitet werden. Für die schrittweise Öffnung müssten Gruppengrößen, Pausenregelungen und soziale Indikatoren berücksichtigt werden. Geklärt werden müsste dann, für welche Jahrgangsstufen wann der regelrechte Schulbetrieb wiederaufgenommen werden könne. Prüfungen sollten auf jeden Fall abgehalten werden. Insgesamt, so Grantz, sind bundeseinheitliche Regelungen anzustreben.

Grantz abschließend: „Auch wenn der Wunsch verständlich sei, die Beschränkungen, die wir alle erleben, möglichst schnell aufzuheben, müssen wir alle darauf achten, die Kapazitäten unseres Gesundheitssystems bei zu erwartenden neuen Infektionswellen nicht zu überspannen. Deshalb brauchen wir bei allen zu ergreifenden Maßnahmen Geduld und Augenmaß.“ Er geht davon aus, dass entsprechende Maßnahmen sowohl in der Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin als auch im Senat bis Ende der Woche eingeleitet werden.

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