"Mr. Sail" Hennig Goes plötzlich und unerwartet gestorben - "Bremerhaven hat eine hochgeschätzte Persönlichkeit verloren"

Die Seestadt Bremerhaven trauert um Hennig Goes. Der ehemalige Tourismus-Chef und langjährige Geschäftsführer der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) starb am Mittwoch, 9. November, überraschend im Alter von 73 Jahren. Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung äußerten sich betroffen zu seinem Tod.


„Bremerhaven hat eine hochgeschätzte Persönlichkeit verloren. Hennig Goes hat durch seine unverwechselbare und nachdrückliche Art die Seestadt zu dem Tourismus-Standort gemacht, der er heute ist“, sagte Stadtverordnetenvorsteherin Brigitte Lückert. Oberbürgermeister Melf Grantz betonte den Einsatz von Hennig Goes für die Entwicklung der Stadt: „Hennig Goes hat sich mehr als drei Jahrzehnte dafür engagiert, unsere Stadt zu einer Marke zu entwickeln. Dafür hat er alles gegeben. Wir haben ihm viel zu verdanken.“

Hennig Goes ist der „Vater“ der Sail Bremerhaven und wurde deshalb auch „Mr. Sail“ genannt. Der gelernte Redakteur und Quereinsteiger im Tourismus hatte im Jahr 1986 die erste „Sail“ ins Leben gerufen. Zu dem Zeitpunkt war Hennig Goes seit gut elf Jahren der Leiter der Bremerhaven-Touristik und hatte aufgrund der Erfolge vorheriger Segelparaden die Idee zu einer maritimen Großveranstaltung mit Segelschiffen aus aller Welt.

Stadtverordnetenversammlung und Magistrat würdigten Hennig Goes als einen herausragenden Menschen, der Bremerhaven zu seiner Heimatstadt gemacht und in vielen Bereichen vorangebracht habe. Gebürtig stammte Goes aus der Lüneburger Heide und war Ende der 60er-Jahre als Journalist nach Bremerhaven gekommen. Seine tiefe Verbundenheit mit der Küste habe ihn ausgezeichnet.

„Ohne Hennig Goes hätten wir viele Traditionsschiffe nicht in Bremerhaven – angefangen von den Schiffen der Schiffergilde im Neuen Hafen bis zum Dampfeisbrecher Wal. Er hat das heutige Erscheinungs-Bild der Stadt wesentlich mit geprägt“, betonte Oberbürgermeister Grantz.

Hennig Goes kam nach einem Volontariat in Lüneburg und einer Anstellung als Redakteur bei der „Neuen Ruhr/Neuen Rhein-Zeitung“ im April 1968 zunächst als Redakteur für Kommunal- und Landespolitik zur Nordsee-Zeitung nach Bremerhaven.1975 wurde er dann von der Stadt Bremerhaven als Leiter des neu gegründeten „Büro Bremerhaven-Werbung“ eingestellt und 1979 zusätzlich vom damaligen Oberbürgermeister Werner Lenz zum Pressesprecher des Magistrats berufen. In der folgenden Tourismusförderungsgesellschaft Bremerhaven (1990) wurde Hennig Goes Geschäftsführer und übernahm diesen Posten später dann auch bei der neu gegründeten BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung in den Bereichen Tourismusförderung und Stadtmarketing. Ende 2008 ging Hennig Goes nach 33 Jahren persönlichem Einsatz für die Stadt Bremerhaven in den Ruhestand.

„Auch in dieser Zeit hat er sich weiterhin in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert. Hennig Goes war ein Mensch, der mit seiner Begeisterung anstecken und etwas bewegen konnte. Wenn er sich ein Ziel in den Kopf gesetzt hatte, dann hat er es erreicht“, sagte Stadtverordnetenvorsteherin Brigitte Lückert. Zudem, so OB Grantz, habe Hennig Goes sich intensiv für die internationale Völkerverständigung eingesetzt: „Er hatte zu den Kapitänen und Mannschaften vieler internationaler Segelschiffe ein sehr persönliches und gutes Verhältnis, das er immer sehr gepflegt hat.“

Die Sail Bremerhaven sei sein Lebenswerk gewesen und damit habe Hennig Goes Maßstäbe in der Seestadt, in der Region und weit darüber hinaus gesetzt. „Wir werden dieses Erbe in seinem Sinne weiterführen – auch, wenn Hennig Goes als Berater und Stimme der Sail fehlen wird“, betonten Stadtverordnetenvorsteherin Lückert und OB Grantz.

Für diesen Artikel wurden folgende Schlagworte vergeben