Mehr Männer in Kitas: Stadt erhält Geld vom Bund für Modellprojekt

Der Name des Projekts ist Programm: Mit Geld aus dem bundesweiten Modellversuch "Mehr Männer in Kitas" will die Stadt den Anteil männlicher Betreuer in den Kindergärten erhöhen. Das Bundesfamilienministerium wählte das Amt für Jugend, Familie und Frauen unter 76 Bewerbern als einen von 16 Trägern für das Vorhaben aus.


Dafür fließen aus Berlin in drei Jahren insgesamt 347 000 Euro nach Bremerhaven, wie Oberbürgermeister und Jugenddezernent Melf Grantz mitteilt. Hintergrund des Bundesprogramms: Kindertagesstätten sind seit eh und je eine Domäne der Frauen. „Der Männeranteil beim Erziehungspersonal ist verschwindend gering“, bedauert der OB. In den Bremerhavener Kitas arbeiten mehr als 300 weibliche Fachkräfte, darunter in den 18 städtischen Tagesstätten nur 20 männliche Mitarbeiter. Von denen üben vier Männer Leitungsfunktionen aus. Grantz: „Erziehung ist nicht nur Frauensache. Ebenso wie in der Familie brauchen Kinder, vor allem Jungen, auch im Kindergarten männliche Bezugspersonen.“

Pädagogen fordern seit langem mehr Männer in den Kitas. Mit ihrem Modellprogramm „Mehr Männer in Kitas“ hat Familienministerin Kristina Schröder daher eine bundesweite Offensive angeschoben, die das Interesse von Schülern und jungen Erwachsenen am Erzieher-Job wecken soll. In Berlin übergab sie jetzt den Förderbescheid an die Projektträger.

„Wir werden unsere erfolgreiche Bewerbung für umfassende Werbeaktionen und die Qualifizierung von Erziehern nutzen“, kündigt OB Grantz an. So sollen Informationsveranstaltungen in Schulen und Jugendbildungseinrichtungen gestartet und Schüler durch Praktika in den Kitas für den Beruf begeistert werden. Im Auftrag des Amts für Jugend, Familie und Frauen setzt das Arbeitsförderungs-Zentrum (afz) das Programm um. Ein Projektbüro des afz soll die Arbeit koordinieren und ein breites Netzwerk mit Kitas, Schulen, Behörden, Jugendeinrichtungen, Vereinen und Verbänden aufbauen.

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