Magistrat beschließt Mittel für integriertes Innenstadtkonzept

Als Konsequenz aus den angekündigten Veränderung in der Bremerhavener Innenstadt nicht zuletzt in Folge der Corona-Pandemie hat Oberbürgermeister Melf Grantz den Magistrat mit einer Vorlage begrüßt, um Mittel in Höhe von 60.000 Euro für ein integriertes Innenstadtkonzept freizugeben:

„Dieses Konzept ist angesichts der aktuellen Krise der Innenstadt von herausragender Bedeutung. Jetzt wollen wir schnell und mit Nachdruck handeln.“ Der Magistrat folgte in seiner heutigen (12. August 2020) Sitzung dem Vorschlag des OB einstimmig. Die Federführung für die Erarbeitung des Konzepts liegt im Dezernat des Oberbürgermeisters, beteiligt werden das Stadtplanungsamt mit Bürgermeister Neuhoff als zuständigem Dezernenten, die Erlebnis GmbH und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS.

Die Kosten für das integrierte Innenstadtkonzept in Höhe von 60.000 Euro werden aus den von der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH für die Stadt treuhänderisch verwalteten Grundstückerlösen zwischenfinanziert

In der Bremerhavener Innenstadt hat nach wie vor der Einzelhandel eine bedeutende Leitfunktion. Die Unternehmen versorgen die Stadt und ihre Verflechtungsbereiche, stärken die ober-zentrale Funktion, prägen das Bild in der Innenstadt, üben eine starke Anziehungskraft auf Tagesgäste aus, machen die Stadt zum Erlebnis und sind Anlass, die Innenstadt zu besuchen. Es gilt daher, die Stellung des städtischen Einzelhandels zu stärken und auf den durch die Pandemie beschleunigten Strukturwandel in der Bremerhavener Innenstadt kurzfristig mit verschiedenen Maßnahmen zu reagieren.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden zur Attraktivierung der Bremerhavener Innenstadt und damit zur Stärkung der oberzentralen Funktion Bremerhavens bereits die sogenannten Innenstadtplafonds I und II aufgelegt, mit deren Hilfe die Innenstadt umgestaltet und die südliche Innenstadt u. a. mit den Projekten Neubau eines Multiplex-Kinos/Kultur- und Dienstleistungszentrum, Errichtung einer Kunsthalle entwickelt wurde. Weiterhin gehörten u. a. der Ankauf und Umbau des ehemaligen Horten Kaufhauses, die Ansiedlung von H & M, die Neugestaltung des historischen Wencke-Docks und die Schaffung eines Campus auf dem Areal der Karlsburg zu den Maßnahmen zur Stärkung der Innenstadt.

Die Folgen der Corona-Krise und der mit dem Online-Geschäft verbundene Strukturwandel im Einzelhandel erfordern nunmehr eine Anpassung der Stadtstruktur, der Wohnangebote und vieler sozialer und kultureller Angebote.

Es gilt daher, auf der Grundlage des Einzelhandelsentwicklungskonzepts (siehe hier(PDF 7,0 MB)Logo der Creative Commons Lizenz »Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Keine Bearbeitung 3.0« (CC BY-NC-ND 3.0)) ein integriertes Innenstadtkonzept zu entwickeln, das festlegt, an welchen Orten Veränderungen nötig sind, welchen Entwicklungen vorbeugend zu begegnen ist und wie die Innenstadt lebenswerter und zukunftssicher gestaltet werden kann. Ziel ist die Erarbeitung eines Leitfadens für die Entwicklung der Bremerhavener Innenstadt. Als Untersuchungsraum gilt der im Einzelhandelsentwicklungskonzept definierte innerstädtische zentrale Versorgungsbereich.

Das Konzept legte bereits dar, dass die Innenstadt in insgesamt fünf unterschiedliche Quartiere aufgegliedert werden kann. Diese setzen an bereits vorhandenen Qualitäten an, müssen jedoch konsequent weiter in Richtung des angestrebten Profils entwickelt und vermarktet werden:

1. Das Gesundheitsquartier: nördliche Bürgermeister-Smidt-Straße zwischen Keilstraße und Lloydstraße

2. Das Shoppingquartier: übrige Bürgermeister-Smidt-Straße und Columbus Shopping Center mit der Errichtung einer verstärkten Wegebeziehung zu den Havenwelten

3. Gastro- und Freizeitquartier: rund um Theodor-Heuss-Platz und Karlsburg

4. Wissensquartier: Bereich um AWI und Hochschule Bremerhaven, Austausch mit den Wissens- und Erlebniswelten

5. Hafen- und Naherholungsquartier: touristische Einrichtungen rund um die Havenwelten und den Deich.

Zu berücksichtigen ist dabei die Grundfunktion Wohnen, die über alle Bereiche einen bedeutenden Faktor in der Innenstadt darstellt und die Lebendigkeit einer Innenstadt prägt.

Insbesondere im Bereich der nördlichen Innenstadt bieten sich Flächen wie das Eulenhof-Grundstück, das ehemalige Finanzamt sowie der Parkplatz an der Schifferstraße für großflächige Planvorhaben an, deren Entwicklung wichtige Impulse für eine Stärkung der Innenstadt unter Berücksichtigung der Herstellung einer Ost-West-Achse als Wegebeziehung zu den Havenwelten setzen kann.

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