Letzte Etappe beim Umbau des Polizeihauses: Maroder Ostflügel wird ab Mai saniert

Gute Nachricht für die Bremerhavener Polizei: Der Ostflügel des Stadthauses 6 wird vom Frühjahr an umfassend saniert. Kosten: rund 4,3 Millionen Euro. "Jetzt erhält auch der letzte Abschnitt des Polizeigebäudes endlich vernünftige Arbeitsbedingungen", freut sich Oberbürgermeister Jörg Schulz als Dezernent der Ortspolizeibehörde.

Nachdem der Bund bereits zwei Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II zu dem Projekt beigesteuert hatte, gab die Stadtverordnetenversammlung jetzt bei der Haushaltsberatung grünes Licht für die Finanzierung der restlichen 2,3 Millionen. Mit Zustimmung des Bremer Finanzressorts als Aufsichtsbehörde kann der städtische Wirtschaftsbetrieb Seestadt Immobilien einen Kredit über diese Summe aufnehmen. Da die Planungen schon auf Hochtouren laufen, so der Technische Betriebsleiter Lothar Wöhlken, wird der Umbau voraussichtlich im Mai beginnen. Dauer des Großprojekts: rund 14 Monate.

Dass die Sanierung des maroden Polizeidomizils unumgänglich ist, steht bereits seit Jahren außer Frage. Die einstige Kaserne aus dem späten 19. Jahrhundert wurde von 1992 bis 1998, nach über 100 Jahren, in vier Etappen in großen Teilen auf Vordermann gebracht. 2002 und 2003 folgte ein weiterer Bauabschnitt. Oberbürgermeister Schulz: „Alles in allem wurden bisher mehr als zehn Millionen Euro in die Sanierung investiert."

Jetzt fehlt nur noch der Ostflügel, dessen gesamte Bausubstanz laut Wöhlken „absolut erneuerungsbedürftig" ist. Sichtbares Zeichen dafür seien die maroden sanitären Einrichtungen sowie der bauliche Zustand des Treppenhauses und der Flure. „Daneben", so der Betriebsleiter, „müssen aber auch die gesamten technischen Anlagen modernisiert und den heutigen gesetzlichen Anforderungen angepasst werden." Ein Gutachter stellte zudem erhebliche Schäden an der Fassade des Ostflügels fest. Wöhlken: „Für deren Beseitigung ist ein großer Aufwand nötig."

Während die Seestadt Immobilien die Planung vorantreiben, bereiten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ortspolizeibehörde im Ostflügel auf die Bauarbeiten vor. „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht und die politischen Beschlüsse vorliegen", sagt der Direktor der Ortspolizeibehörde, Harry Götze. „Die Kolleginnen und Kollegen sitzen zwar noch nicht auf gepackten Kartons. Aber je näher der Termin des vorübergehenden Auszugs naht, desto mehr macht sich die Ungeduld breit." Da sie nach der Rückkehr endlich in modernen, renovierten Büros arbeiten würden, sehnten sie den vorübergehenden Umzug in Ersatzbüros schon herbei.

Für die Zeit der Renovierung, so Götze, müssten alle Beamtinnen und Beamten ein wenig zusammenrücken. Doch angesichts der Aussicht auf vernünftige Arbeitsbedingungen halte sich die Belastung in Grenzen. Der Umzug in ein Ausweichquartier geht während des normalen Dienstbetriebs über die Bühne. So müssen unter anderem alle Ermittlungsverfahren bei der Kriminal- und Schutzpolizei weiterlaufen, während Techniker damit beschäftigt sein werden, in den alten Büros die Funktionsfähigkeit aufrechtzuerhalten und die neuen herzurichten.

Vom Führungsstab der Ortspolizeibehörde über Bürgerservice und Verkehrspolizei bis zum Erkennungsdienst der Kripo werden die Polizeibediensteten, wie Götze zu bedenken gibt, während der Umzugstage besonders gefordert sein. Darum bittet er die Bürger schon jetzt um Verständnis: „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden bemüht sein, Anliegen und Wünsche so schnell wie möglich zu bearbeiten, aber zeitweise kann es hier und dort schon mal zu Verzögerungen kommen."

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