Krankenhausverkauf: "Kommunikation sicherstellen" - OB Grantz und Klinik-Personalvertreter fordern Informationen und Transparenz von DRK-Stiftung

Um die derzeitige Situation der DRK-Klinik Am Bürgerpark und des St. Joseph-Hospitals zu beleuchten, haben sich am heutigen Donnerstag Personalvertreter beider Betriebsstätten mit Oberbürgermeister Melf Grantz getroffen. Angesichts der Verkaufsabsichten durch die Stiftung DRK-Krankenanstalten Wesermünde, kritisieren sowohl der Oberbürgermeister als auch die Betriebsräte die bisherige Informationspolitik der Stiftung und fordern eine größtmögliche Transparenz im laufenden Bieterverfahren. Gleichzeitig sind sich die Gesprächsbeteiligten einig, dass die derzeitige schlechte Lage der beiden Krankenhäuser aufgrund falschen unternehmerischen Handelns der DRK-Stiftung zustande gekommen ist.

„Ziel dieses Treffens war es, die Betroffenen an einen Tisch zu holen, um den jeweiligen Kenntnisstand beim geplanten Krankenhausverkauf abzugleichen, denn Informationen dazu gibt es auch aktuell in keiner Form von der DRK-Stiftung als Träger der beiden Häuser“, erläuterte OB Grantz. „Dabei ist wiederum auch das Ausmaß der gezielten Desinformation durch die DRK-Stiftung deutlich geworden. Weder langjährige politische Partner wie die Stadt Bremerhaven noch die Betriebsräte in den Häusern sind rechtzeitig über die Verkaufsabsichten informiert worden.“

Stattdessen erlebe man eine massive Abgrenzung sowohl nach außen als auch in den beiden Häusern selbst. „So kann man mit Beschäftigten nicht umgehen“, kritisierte OB Grantz. Der Betriebsratsvorsitzende der Klinik am Bürgerpark, Sönke Petersen, und der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende des St. Joseph-Hospitals, Martin Lukaßen, bestätigen dieses Vorgehen. „Wir wurden in keiner Weise rechtzeitig von der Führung der DRK-Stiftung über die Verkaufsabsichten informiert“ so die beiden Betriebsräte. Im Gegenteil: Noch im Dezember hätten die Beschäftigten Weihnachtsgrußkarten mit dem Slogan „Mit uns in eine gute Zukunft“ erhalten. Die DRK-Stiftung müsse nun ihrer Verantwortung nicht nur den Beschäftigten, sondern allen Menschen in der Region gegenüber gerecht werden.

„Auf gar keinen Fall darf ein Teil der hiesigen Gesundheitsversorgung in die Hände von privaten „Finanz-Heuschrecken“ fallen“, appellieren die Betriebsräte an den Stiftungsratsvorsitzenden Landrat Kai-Uwe Bielefeld und fordern die Beteiligung am Bieterverfahren nochmals ein. Dies insbesondere wegen der unglaubwürdigen Äußerung des Landrates, es würden alle Arbeitsplätze bei einem Verkauf erhalten bleiben. Die Betriebsräte haben einen regelmäßigen Austausch mit Oberbürgermeister Grantz vereinbart.

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