Klinikneuordnung Chance für Bremerhaven

Pressemitteilung von Dr. Bernard Braun, Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen

Zur Diskussion über die Neuordnung der Krankenhauslandschaft in Bremerhaven meldet sich Dr. Bernard Braun vom Zentrum für Sozialpolitik (ZeS) der Universität Bremen zu Wort. Braun ist als unabhängiger Experte für Gesundheitspolitik und
-wirtschaft bekannt.

Seiner Meinung nach beeinträchtigen zwei Defizite die Gesundheitsversorgung: zum einen die Trennung der Gesundheitsversorgung in verschiedene Bereiche wie ambulante, stationäre, rehabilitative und pflegerische Versorgung, wodurch Kranke häufig „von Pontius zu Pilatus“ laufen müssen, um optimal behandelt und versorgt zu werden. Zum anderen wird oft immer noch nur eine einzelne Krankheit isoliert gesehen. Diese beiden Defizite bewirken nach Auffassung von Braun, dass das deutsche Gesundheitsversorgungssystem zu wenig wirksam und zu unwirtschaftlich ist. Auf Bremerhaven bezogen meint der Wissenschaftler, der Oberbürgermeister Melf Grantz als unabhängiger Experte bei der Neuordnung des Krankenhauswesens beraten hat, dass es speziell für kranke Kinder und ihre Mütter wichtig sei, bei den komplexen Krankheitsbildern, die für die Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung seien, ein einheitliches Zentrum zu bilden. Ähnliches gelte für die alterungstypischen Mehrfacherkrankungen von älteren Menschen. Sie benötigten eine Behandlung „aus einem Guß“ und an einem Ort.

„Im Krankenhausbereich können dies erwiesenermaßen Versorgungs- und Kompetenzzentren leisten, die sich soweit wie möglich an Personen oder Personengruppen und deren Behandlungsbedürfnissen orientieren und möglichst viele Fachdisziplinen innerhalb eines Behandlungsmanagements schnittstellenfrei umfassen.“ So Dr. Braun in einer Pressemitteilung. Die Bildung eines Frauen-Kind-Zentrums und eines medizinischen Zentrums für ältere Menschen an den Bremerhavener Krankenhäusern seien daher aus wissenschaftlicher Sicht erste notwendige und wichtige Schritte in die richtige Richtung. Selbst die kritischen Hinweise, beide Zentren umfassten (noch) nicht sämtliche gebotenen Indikationen und Disziplinen, seien gegenüber den Chancen der möglichen Neufokussierung und damit qualitativ besseren Behandlung zweier großer Patientengruppen zweitrangig.

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