Jeder Zwölfte betroffen: Große Aktion des Gesundheitsamts gegen Hepatitis

"Bin ich die Nummer 12?" So lautet das Motto des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tags am Dienstag, 19. Mai. Weltweit ist jeder Zwölfte von dieser Krankheit betroffen, über 350 Millionen sind an Hepatitis B erkrankt, 130 Millionen Menschen leben weltweit mit Hepatitis C. Das Gesundheitsamt nutzt diesen Tag zu einer groß angelegten Aufklärungsaktion: Von 9 bis 16 Uhr können sich die Bremerhavener im Gesundheitsamt, Wurster Straße 49, anonym und kostenlos beraten und testen lassen.

Der Welt-Hepatitis-Tag wird seit 2004 jährlich begangen. Da oftmals die Übertragungswege sowie Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten nicht bekannt sind, wollen Gesundheitsdezernentin Brigitte Lückert und die Mitarbeiter der Beratungsstelle bei sexuell übertragbaren Erkrankungen die Krankheit an diesem Tag in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Denn, so die Stadträtin: "Hepatitis B und C können jeden Menschen betreffen, unabhängig von Herkunft, Alter, sozialem Status und Lebensführung." Eine Terminvereinbarung ist für die Beratungsaktion am 19. Mai nicht erforderlich. Auf Wunsch kann dabei auch der Impfausweis durchgesehen werden.

Was ist Hepatitis?
Hepatitis ist eine Leberentzündung, die durch Viren verursacht wird. Oftmals wissen die Betroffenen nichts von ihrer Erkrankung. Bei vielen Menschen erfolgt die Diagnose zufällig oder wenn schon schwerwiegende Folgen wie Leberzirrhose oder Leberzellkrebs eingetreten sind. Obwohl der Anteil der erkrankten Menschen in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern niedrig ist, leiden etwa eine Million Bundesbürger an einer chronischen Virushepatitis.

Wie kann man sich anstecken?
Hepatitis B und C werden über infiziertes Blut übertragen, zum Beispiel auch durch gemeinsames Benutzen von Rasierklingen und Zahnbürsten. Zusätzlich wird Hepatitis B auch über andere Körperflüssigkeiten übertragen. Schätzungen des Robert-Koch-Instituts in Berlin zufolge hat die sexuelle Übertragung hierzulande einen Anteil von 60 bis 70 Prozent der Neuinfektionen bei Hepatitis B.

Wie kann man sich schützen?
Seit 1982 gibt es in Deutschland die Möglichkeit, sich gegen Hepatitis B impfen zu lassen. Die Impfempfehlung zum Schutz vor Hepatitis B gilt seit 1995 nicht nur für Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko wie Medizinpersonal, sondern generell für alle Säuglinge und Kleinkinder. Gegen Hepatitis C gibt es keine Impfung. Hepatitis B wird häufig beim Geschlechtsverkehr übertragen, deshalb ist der Gebrauch von Kondomen ein wirkungsvoller Schutz.

o Kontakt: Dr. Corinna Becker, Leiterin der Beratungsstelle bei sexuell übertragbaren Erkrankungen, Tel. 590-2856,  corinna.becker@magistrat.bremerhaven.de

Für diesen Artikel wurden folgende Schlagworte vergeben