Hochwasserschutz wird verbessert - neues Geestesperrwerk kommt

An der Geeste soll ein neues Sperrwerk für den Hochwasserschutz gebaut werden. Dafür hat sich der Magistrat in seiner heutigen Sitzung ausgesprochen. Unter den drei möglichen Alternativen hat sich der Magistrat für die Variante 2 entschieden - den Bau eines neuen Sperrwerks in Höhe des ehemaligen Fährhauses.

„Damit haben wir alle Interessen und Belange optimal berücksichtigt. Sowohl große Teile des Tonnenhofes als auch die Bebauung an der Geeste werden wirksam vor Hochwasser geschützt“, sagte Oberbürgermeister Melf Grantz. Die von der Hafengesellschaft Bremenports auszuführenden Maßnahmen sorgten für ausreichende Sicherheit in den nächsten 100 Jahren. In die Entscheidung sind viele Faktoren mit eingeflossen. Neben dem Schutz vor Sturmfluten wurden in die Überlegungen die Größe und Nutzbarkeit der zusätzlich hochwassergeschützten Fläche, die Auswirkungen auf die Schifffahrt, die optische Wirkung im Stadt- und Hafenbild sowie verschiedene Anwohnerbelange mit einbezogen.

Auch der Erhalt historische Bezüge spielte eine maßgebliche Rolle bei der Entscheidungsfindung. „Durch die Variante 3 – dem Bau des Sperrwerks in Höhe des Alten Vorhafens - hätten wir zwar mehr Flächen und Gebäude vor einem Hochwasser geschützt. Der historisch wichtige Bereich der ersten Bremerhavener Hafeneinfahrt wäre aber überbaut worden und unwiederbringlich verloren gewesen. Das spricht gegen die Variante 3“, so Grantz. Die Variante 1 – ein neues Sperrwerk unmittelbar vor der Kennedybrücke – wurde vom Magistrat unter anderem ausgeschlossen, weil es sich um die technisch schlechteste Lösung handelt und auch kein denkmalgeschütztes Gebäude zusätzlich vor Hochwasser geschützt würde.

Notwendig wird das neue Sperrwerk, weil die Hochwasserschutzbauten im Rahmen des Generalplans Küstenschutz ausgebaut werden. Dieser Plan wurde vom Bremer Senat im Jahr 2007 beschlossen. Darin ist festgehalten, dass für Deiche im Land Bremen zukünftig Höhen von 7,00 Metern über Normal Null (NN) und für Massivbauwerke Höhen von 7,75 Metern gelten. Entsprechend diesen Anforderungen wurde der Bremerhavener Lohmanndeich bereits erhöht. Die Erhöhung des Weserdeiches an den Havenwelten ist in Arbeit. Im Gegensatz dazu hat das vorhandene alte Sperrwerk an der Kennedybrücke lediglich eine Höhe von 6,45 Meter über NN.

Die Hafengesellschaft Bremenports hatte den Auftrag bekommen, die in Frage kommenden Varianten für einen verbesserten Hochwasserschutz an der Geeste zu erarbeiten. Bei den Planungen haben Bremenports und die Stadt Bremerhaven eng zusammengearbeitet. „Durch den effektiven Austausch und die zielführende Kooperation haben wir ein Ergebnis, dass den bestmöglichen Hochwasserschutz während der nächsten Jahrzehnte gewährleistet“, so Baustadtrat Volker Holm.

Der Bau des neuen Sperrwerks an der Geeste wird rund 33 Millionen Euro kosten. Die Summe wird zu 70 Prozent vom Bund getragen und zu 30 Prozent vom Land Bremen. Das Land Niedersachsen beteiligt sich an den Unterhaltungskosten, da das Sperrwerk an der Geeste auch das niedersächsische Hinterland vor Hochwasser schützt. Das Bauwerk wird voraussichtlich bis Ende des Jahrzehnts fertig sein. Auf Grundlage des heutigen Magistratsbeschlusses soll der Bremer Senator für Umwelt, Bau und Verkehr für die Variante 2 die Planfeststellung beantragen. Die Stadtverordnetenversammlung muss der Entscheidung des Magistrats noch zustimmen.

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