
Grundstein für Schulzentrum Hamburger Straße gelegt
Gleich drei neue Schule lässt die Stadt Bremerhaven in den kommenden zwei Jahren bauen. Jetzt wurde der erste Grundstein gelegt.
Großer Trubel auf der Baustelle an der Hamburger Straße: Unter den geladenen Gästen der Grundsteinlegung am Donnerstag, dem 16. November 2023, tummelten sich aufgeregt und neugierig auch rund 80 Schülerinnen und Schüler der Allmersschule und der Oberschule Geestemünde. Kein Wunder, denn hier entsteht das Schulzentrum Hamburger Straße, in dem ihre beiden Schulen ab dem Schuljahr 2025/2026 unter einem Dach zusammenwachsen werden.
Als Botschaft an kommende Generationen Geestemünder Kinder wurde eine Zeitkapsel vorbereitet, die in das Fundament eingelassen wurde. Neben der Tageszeitung und Münzgeld haben die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Fotos von sich, Steckbriefe und Briefe mit Wünschen für die Zukunft sowie eine Festschrift der Allmersschule aus dem Jahr 2001 beigesteuert.
Den symbolischen ersten Grundstein legten dann – gemeinsam mit einigen Schülerinnen und Schülern – für die Bauherrin Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven mbH (STÄWOG) mit der Tochter STÄGRUND der Geschäftsführer Sieghard Lückehe, für die Projektsteuerung der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH der Geschäftsführer Nils Schnorrenberger, für die Stadt Bremerhaven und deren Schulamt Oberbürgermeister Melf Grantz, Bürgermeister Torsten Neuhoff und Schuldezernent Michael Frost sowie Petra Quaas für die Allmersschule und Stephan Penning für die Oberschule Geestemünde.
„Die heutige Grundsteinlegung für das Schulzentrum Hamburger Straße ist ein Meilenstein für unsere Stadt“, betonte Oberbürgermeister Melf Grantz. „Fast 50 Jahre lang haben wir in Bremerhaven keine neuen Schulen gebaut. Jetzt sind es gleich drei auf einmal. Das zeigt, welche Bedeutung wir der Zukunft unserer Kinder, aber zugleich auch der Attraktivität unserer Stadt für junge Familien beimessen.“ Grantz wies auch auf ein weiteres Großprojekt hin: „Nur wenige hundert Meter vom Standort des neuen Schulzentrums entfernt entsteht mit dem Werftquartier ein modernes, klima- und familienfreundliches Stadtviertel. Ich bin mir sicher, dass wir mit solchen Großprojekten eine Aufbruchsstimmung in Bremerhaven erzeugen werden."
In seiner Begrüßung unterstrich Sieghard Lückehe: „Es ist auch für die STÄWOG-Gruppe ein ganz außergewöhnliches und besonderes Projekt, das wir mit großem Verantwortungsbewusstsein umsetzen. Erstmals bauen wir hier im Auftrag der Stadt Bremerhaven und ihres Schulamts drei Schulen.“
Insgesamt investiert die STÄWOG-Gruppe rund 190 Millionen Euro in die Neubauten, 80,3 Millionen Euro davon in das Schulzentrum Hamburger Straße. Die Stadt im Gegenzug hat sich am 28. April 2023 verpflichtet, die Schulen für drei Jahrzehnte anzumieten.
„Mit Unterstützung durch Politik und Verwaltung setzen wir die Neubauten in einem für Deutschland noch neuen Verfahren um“, erinnerte Sieghard Lückehe. „Wir leisten hier Pionierarbeit mit der Integrierten Projektallianz ‚3 Schulen Bremerhaven‘. Der Neubau der Bremerhavener Schulen ist deutschlandweit das erste Hochbauprojekt der öffentlichen Hand im Allianzverfahren.“
Die Allianz „3 Schulen Bremerhaven“, die im Dezember 2021 in die Planungsphase und im April 2023 in die Bauphase gestartet ist, besteht aus den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) mit WES GmbH LandschaftsArchitektur, WTM Engineers GmbH für die Tragwerksplanung, der Pfeil & Koch ingenieurgesellschaft GmbH & Co. KG für die Planung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA), der Bremer AUG. Prien Bauunternehmung GmbH & Co. KG für die Ausführung des erweiterten Rohbaus sowie der Lindner SE für die Ausführung sowohl des Ausbaus als auch der TGA, die von Beginn der Planung gemeinsam das Projekt entwickelt haben.
„An unserer EU-weiten Ausschreibung haben hoch renommierte Unternehmen teilgenommen. Und wir haben die Besten aus jeder Fachdisziplin ausgewählt“, lobte BIS-Chef Nils Schnorrenberger das Allianz-Team. „Zeitweise bis zu 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der STÄWOG, der BIS und der beteiligten Partner bilden ein dynamisches ‚Unternehmen auf Zeit‘ und arbeiten sehr gut zusammen. Sowohl finanziell als auch terminlich liegt die Allianz im Plan.“ Er zeigte sich überzeugt: „Im August 2025 wird sich Bremerhaven als Stadt und Wirtschaftsstandort mit drei neuen, hervorragenden Schulen präsentieren können.“
Auch Bürgermeister Torsten Neuhoff, Kämmerer und Dezernent für das Stadtplanungsamt, ist sich sicher: „Durch das von uns gewählte Allianz-Verfahren ist gewährleistet, dass wir als Stadt keine unliebsamen Überraschungen beim Bau der drei neuen Schulen erleben werden. Das gemeinsam von den Projektpartnern erarbeitete Angebot für die drei Schulneubauten sorgt dafür, dass – anders als bei konventionellen öffentlichen Bauaufträgen – vereinbarte Kosten und Termine eingehalten werden. Das ist – gerade in diesen unruhigen Zeiten – von großer Bedeutung und stellt sicher, dass die Schülerinnen und Schüler ihr neues Gebäude zum Schuljahr 2025/2026 beziehen können."
Für das Schulzentrum Hamburger Straße hat die Jury im April 2022 den Entwurf „3 Höfe“ ausgewählt. Das Herzstück bildet künftig das großzügige Forum mit angegliederter Multifunktionsfläche und Mensa. Diese Flächen bieten Raum für vielfältige Projekte und Aktivitäten der Schulgemeinschaft, so dass hier die Grund- und die Oberschule zusammenwachsen und miteinander lernen können. Es wird die erste Bremerhavener Schule sein, die durchgängig von der ersten bis zur zehnten Klasse besucht werden kann. In den Obergeschossen des Schulzentrums lösen sogenannte Lerncluster die üblichen Klassenzimmer ab. Die zukunftsweisende Pädagogik gewinnt durch zugeordnete Außenterrassen noch zusätzlich an Qualität.
Stadtrat Michael Frost, Dezernent für Schule: „Angesichts der steigenden Zahl an Schülerinnen und Schüler benötigen wir in der gesamten Stadt dringend zusätzlichen Schulraum. Hier in Geestemünde errichten wir nicht einfach ein Gebäude, vielmehr investieren wir in Bildung, welche den Schülerinnen und Schülern eine Lernumgebung und dem Personal eine Arbeitsumgebung bietet, die den veränderten pädagogischen Anforderungen dieser Zeit entspricht.“
Michael Frost fand auch lobende Worte für den kooperativen Ansatz der Allianz, der vom ersten Strich an alle Stakeholder eingebunden hat: „Ich freue mich besonders, dass es in den Planungen mit den Partnern im Rahmen des innovativen Allianzverfahrens gelungen ist, die betroffenen Akteure umfassend zu beteiligen, Schule neu zu denken und nun am heutigen Tag gemeinsam das Startsignal für die Errichtung des Schulzentrums Hamburger Straße geben zu können.“