Große Koalition einig: Stadt und Land sollen mit Bund über Finanzierung eines unterirdisch gebohrten Tunnels sprechen

In der Diskussion um die Hafenanbindung soll der Magistrat gemeinsam mit dem Land Bremen umgehend Gespräche mit der Bundesregierung aufnehmen, um die Finanzierung eines unterirdisch gebohrten Tunnels südlich des Eichenweges sicherzustellen. Das haben die Stadtverordnetenfraktionen von SPD und CDU in einer Sitzung beschlossen, in der sie sich umfassend mit den Bauvarianten und Kostenschätzungen für den Hafentunnel beschäftigten.

Der geplante Verlauf des Hafentunnels (rote Linie): Die Zwei-Röhren-Unterführung südlich des Eichenwegs soll einschließlich Zufahrten 2850 Meter lang werden. Ganz links unten das Nordseestadion, oberhalb des Tunnels die Cherbourger Straße, ganz rechts die Autobahnabfahrt Leherheide. Grafik: BIS

Bauverwaltung und Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS hatten in den vergangenen drei Monaten mehrere Varianten für einen Tunnelbau nach dem so genannten Schild-vortriebsverfahren untersucht. Durch eine solche unterirdische Lösung, darin waren sich beide Koalitionsfraktionen einig, werden gegenüber einer offenen Bauweise langwierige Umleitungen und Verkehrsbehinderungen vermieden. Als Alternativen standen in der Sitzung von SPD und CDU vier mögliche Tunnelbauwerke zur Diskussion:

  • Bohrtunnel mit einer Röhre südlich des Eichenwegs (Planungs-Variante 5.1). Tunnellänge: 2454 Meter, Gesamtlänge der Ausbaustrecke: 2854 Meter, Kosten: 264 Millionen Euro
  • Bohrtunnel mit zwei Röhren südlich des Eichenwegs (Variante 5.2). Tunnellänge: 2458 Meter, Gesamtlänge der Ausbaustrecke: 2850 Meter, Kosten: 257 Millionen Euro
  • Bohrtunnel mit einer Röhre südlich der Straße Auf den Wohden (Variante 9.1). Tunnellänge: 2313 Meter, Gesamtlänge der Ausbaustrecke: 5743 Meter, Kosten: 269 Millionen Euro
  • Bohrtunnel mit zwei Röhren südlich der Straße Auf den Wohden (Variante 9.2). Tunnellänge: 2313 Meter, Gesamtlänge der Ausbaustrecke: 5743 Meter, Kosten: 256 Millionen Euro

Von diesen Alternativen, so die beiden Fraktionen, soll in der Tunnelplanung die Eichenweg-Variante 5.2 weiterverfolgt werden. Die Fraktionsvorsitzenden Melf Grantz (SPD) und Paul Bödeker (CDU) zeigten sich zufrieden mit dem Beschluss. Der mache den Weg frei, um den Tunnelbau so schnell wie möglich über die bisher bewilligten 100 Millionen Euro hinaus zu finanzieren. Diese Summe hatte der Bund bereits für das Projekt lockergemacht.

Gemeinsam mit dem Land Bremen sollten jetzt die Vorgespräche mit der Bundesregierung vorangetrieben werden. Die Spitzen der Großen Koalition sprachen die Erwartung aus, dass Stadt und Land die Bundesregierung von der nationalen Aufgabe überzeugen könnten, die Überseehäfen kreuzungsfrei an den überregionalen Verkehr anzubinden und damit die Zukunft des Hafenstandorts Bremerhaven langfristig zu sichern.

Melf Grantz                              Paul Bödeker
SPD-Fraktionsvorsitzender         CDU-Fraktionsvorsitzender

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