„Grenzstrom“ in der Galerie Goethe45

Am Mittwoch, dem 29. September 2021, eröffnet um 18.00 Uhr die Ausstellung „Grenzstrom“ von Conny Wischhusen und Adam Müller in der Galerie Goethe45.

Künstler:in

Conny Wischhusen
„Wenn du suchst, hast du keine Zeit zum Finden“ (Conny Wischhusen, 2014) Conny Wischhusen ist in Bremerhaven geboren und hat sich in ihrer Heimatstadt durch viele kreative Projekte einen Namen gemacht. Nachdem sie 16 Jahre in Berlin gelebt und gearbeitet hatte, kehrte sie 2000 nach Bremerhaven zurück und seit 2012 lebt und arbeitet sie in Bremen. 2014 eröffnete die Künstlerin in Bremen die AtelierGalerie einseins7, als ihr Atelier und Ausstellungsraum. Ihre in dieser Ausstellung gezeigten Arbeiten entstanden während des Lockdowns. Das Spektrum des Kunstschaffens von Conny Wishhhusen kann mit dem Titel ihrer Ausstellung "neverendigstory" zusammengefasst werden. Von Erstlingswerken mit farblichen und gestischen Anklängen zum Meer, bis zu fotografischen Schattenbildern, farbenfroher Malerei und Installationen, war die Künstlerin mit ihrer unverkennbaren Handschrift bereits in vielen Galerien im In-und Ausland zu Gast. Ihre Bilder sind minimalistisch und entziehen sich der eindeutigen Zuordnung. und lassen sich der konkreten Kunst zuordnen. Oft abstrahiert sie Gegenstände in Linien und Formen. Einige ihrer Arbeiten mit strukturierten Klebestreifen, in denen Farbe auf Farbe trifft, stellen fast wie gewollt Interdependenzen zu den Arbeiten von Adam Müller her. Die Arbeiten in der gemeinsamen Ausstellung "GRENZSTROM" bestehen aus Flächen, Formen und Farben oder sogenannten Nichtfarben, die Fragmente zu sein scheinen, die wie selbstverständlich miteinander harmonieren und sich andererseits eindeutigen Interpretationen verweigern.

Adam Müller
„Nichts ist so wichtig, dass es nicht beiseite rücken könnte.“ Dieser Satz ist die Leitplanke von Grafiker und Autor Adam Müller, dem das Spannungsfeld zwischen individueller Wahrnehmung und objektiver Bedeutung am Herzen liegt. Zuhause in gestalterischer Arbeit in Text und Bild, baut der Künstler sein Repertoire in Sachen Kommunikation in allen Disziplinen beständig aus. In der Kunst interessieren ihn vor allem die Grenzen der Wahrnehmung, sowie Übereinstimmungen und Berührungspunkte, Spannungen zwischen Individuum und Kollektiv, Überzeugung und Erkenntnis. Die Kunst hat den 1966 in Köln geborenen Vater dreier Kinder immer begleitet – gerade die Fragen der Kinder nach der Natur der Welt und der Bedeutung der Dinge lenkten seinen Blick auf die Diskrepanz zwischen dem subjektiven Gefühl der eigenen Bedeutung und der tatsächlichen Ähnlichkeit und Austauschbarkeit menschlichen Denkens. Geerdet von der Erkenntnis, dass der freie Wille am Ende nur eine neurologische Illusion ist, mithin ein modernes Goldenes Kalb, sucht er in der bildlichen Darstellung nach Wegen, absichtslos Formen zu finden, die sein Gefühl von der Welt illustrieren. Aus seinem beruflichen Alltag als Grafiker und Texter sind ihm die Mechanismen der Kommunikation vertraut. Die simple Erkenntnis, dass wir nicht nicht kommunizieren können, hat er als Provokation angenommen und sich auf die Suche nach Zeichen und Symbolen ohne Bedeutung begeben – eine Mission ohne Aussicht auf Erfolg. Es scheint so, dass unsere Gehirne, die beständig danach hungern, Muster zu erkennen, sich mit Macht dagegenstemmen. Vor diesem Hintergrund sind vor allem seine sozialen Puzzles ein Versuch, Brüche und Beziehungen sichtbar zu machen. Die Arbeiten, die „GRENZSTROM“ zeigt, weisen in beide Richtungen: Netzwerke hier und Isolation da, unterbrochene Verbindungen, die erst dann wieder sichtbar werden, wenn wir ausgreifen und die Muster akzeptieren, die uns einander so ähnlich machen. Die Beiträge Adam Müllers zur Ausstellung „GRENZSTROM“ sind vor allem von den Brüchen motiviert, die die Pandemie im sozialen Gefüge verursacht haben. Seine Arbeiten in der GalerieGoethe45 sind im Brennpunkt sozialer Isolation entstanden.

Die Ausstellung ist bis zum 21. Oktober 2021 mittwochs, freitags und sonntags von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Galerie Goethe45 zu sehen. Weitere Informationen gibt es unter www.facebook.com/Goethe45. Die Ausstellung wird von Sofia Schneider (Goethe45) kuratiert und vom Kulturamt Bremerhaven finanziert.

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