Grantz fordert Entscheidung zum Bau der Polarstern 2

Nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie ist es für den Bremerhavener Oberbürgermeister Melf Grantz dringend notwendig, zu einer Entscheidung zum Bau der Polarstern 2 für das Alfred-Wegener-Institut (AWI) zu kommen.

„Die Bremerhavener Lloyd Werft hat in Abstimmung mit dem AWI praktisch die fertigen Pläne für das neue Polarforschungsschiff der Bundesrepublik Deutschland in der Schublade, was fehlt, ist die Beauftragung“, kritisiert Grantz, der sich zu einem Gespräch mit der Geschäftsführung der Lloyd Werft getroffen hat.

Für den Oberbürgermeister ist es völlig unverständlich, dass ein derart gewichtiges, eindeutig im nationalen Interesse stehendes Projekt unter Verweis auf wettbewerbsrechtliche Gründe der EU nicht entschieden wird. „Für die Lloyd Werft und die mit ihr verbundenen Werften in Mecklenburg-Vorpommern wäre es gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, die durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurde, von überragender Bedeutung, endlich den Auftrag durch das Bundesforschungsministerium zu bekommen. Das würde nicht nur Arbeit für die nächsten Jahre sichern, sondern auch für die zukünftige Klimaforschung der Bundesrepublik Deutschland ein wichtiges Zeichen setzen.“ Andere EU-Länder machten es vor, dass Projekte von so überragendem nationalen Interesse wie der Neubau eines Polarforschungsschiffs im eigenen Land umgesetzt werden können. „Ich verstehe nicht, dass die zuständige Bundesforschungsministerin Anja Karliczek nicht den Mut hat, sich über die Bedenken ihrer Bürokratie hinwegzusetzen und den Bau der Polarstern 2 per Ministerinentscheidung gegenüber ihrer Verwaltung durchzusetzen.“ Diese Nichtenscheidung ist für Grantz umso unverständlicher, als bis zu einem Neubau, der einige Jahre dauern wird, die aktuell im MOSAIC-Programm eingesetzte Polarstern ihrerseits für den weiteren Einsatz ertüchtigt werden muss. Nach Informationen des Oberbürgermeisters unterstützen alle demokratischen Parteien im Deutschen Bundestag den Neubau der Polarstern 2 in Deutschland ebenso wie die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Andreas Bovenschulte. „Wir brauchen dringend jetzt eine Entscheidung!“ appelliert OB Grantz an die Ministerin.

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