Gedenken an Ehrenbürgerin: Straße wird nach Mathilde Lehmann benannt

Mit einem Straßennamen in Geestemünde will Bremerhaven die verstorbene ehemalige Stadtverordnetenvorsteherin Mathilde Lehmann ehren. Auf Vorschlag des Magistrats soll die Zufahrtsstraße zum neuen Baugebiet am Bürgerpark nach der bisher einzigen Frau an der Spitze der Stadtverordnetenversammlung benannt werden.

Die einstige große Dame der Bremerhavener Kommunalpolitik wurde 2006 mit der Ehrenbürgerwürde der Seestadt ausgezeichnet und starb am 12. Juli 2007 im Alter von 90 Jahren. Die künftige Mathilde-Lehmann-Straße zweigt zwischen Bürgerpark und Schulzentrum Carl von Ossietzky von der Walter-Delius-Straße ab. Dort entsteht derzeit ein Baugebiet mit zwölf Einfamilienhäusern. Der Straßenbenennung muss noch die Stadtverordnetenversammlung zustimmen.

Mathilde Lehmann gehörte nach dem Zweiten Weltkrieg zu den Politikerinnen und Politikern der ersten Stunde. Für die SPD zog sie 1946 als jüngstes Mitglied in den Rat ein und arbeitete die Stadtverfassung mit aus. Bei den ersten freien Wahlen 1947 schaffte sie den Sprung in die Stadtverordnetenversammlung, der sie zunächst bis 1971 ununterbrochen angehörte. Dann wechselte sie in den Magistrat und übernahm als ehrenamtliche Stadträtin das Gesundheits-, zeitweise auch das Sozialdezernat. 1977 kehrte sie in die Stadtverordnetenversammlung zurück, diesmal an deren Spitze. Als oberste Repräsentantin des Stadtparlaments wurde die Sozialdemokratin in den sechs Jahren ihrer Amtszeit wegen ihres Sinns für Fairness, Gerechtigkeit und Ausgleich auch von den politischen Gegnern geschätzt.

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