Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus

Am Donnerstag, dem 9. November 2017, findet um 15 Uhr am Synagogengedenkstein in der Ludwigstraße die Gedenkfeier für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus statt.

Der Gedenkstein war für mehrere Wochen abgebaut und repariert worden, nachdem er im August mit mehreren Hammerschlägen schwer beschädigt wurde. Zur Gedenkfeier wird der Stein wieder an seinem Platz stehen und an die Zerstörung der Synagoge erinnern.

Es reden Stadtrat Michael Frost und eine Vertretung des Landesrabbiners Netanel Teitelbaum für die Jüdische Gemeinde Bremerhaven. Anschließend wird das Kaddisch, das traditionelle Totengebet, gesprochen. Die Gedenkfeier endet mit einer gemeinsamen Kranzniederlegung. Stadtrat Frost wird in seiner Rede unter anderem vom Schicksal der jüdischen Familie Goldner berichten. Sally Goldner war ab 1934 Prediger und Kantor der jüdischen Gemeinde. Er lebte mit seiner Frau Wilhelmine und den Kindern Ludwig und Judith im Gebäude der Synagoge, bis diese in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 niedergebrannt wurde.

Die Ereignisse am und um den 9. November 1938 markierten in mehrfacher Sicht einen Wendepunkt – nicht nur in der Geschichte des nationalsozialistischen Deutschland. Das Novemberpogrom, als Reichskristallnacht sprachlich verharmlost, war der Auftakt für die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. Mit der Zerstörung der Synagogen hatte das NS-Regime eindeutig demonstriert, dass es auch auf den Schein rechtsstaatlicher Tradition keinen Wert mehr legte. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden 91 Juden ermordet und etwa 30.000 verhaftet. 280 Synagogen wurden in Deutschland niedergebrannt.

Pressekontakt:
Dorothee Starke, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Bremerhaven
 dorothee.starke@magistrat.bremerhaven.de
 0471 5902849

Für diesen Artikel wurden folgende Schlagworte vergeben