Es lebe der Sport! Bremerhaven in Bewegung

Neue Sonderausstellung im Historischen Museum Bremerhaven

Vom 2. Juli bis zum 30. Oktober 2022 zeigt das Historische Museum Bremerhaven die Sommerausstellung „Es lebe der Sport! Bremerhaven in Bewegung“. An vierzehn Stationen erfahren Besucher*innen, wie vielfältig die Geschichte und die Geschichten rund um den Bremerhavener Sport sind. Dabei spannt die Sonderausstellung einen weiten Bogen vom ersten Turnverein 1859 bis zu den Erfolgen in Basketball und Eishockey im 21. Jahrhundert.

Turnen oder Sport?
Die Anfänge der „Leibesertüchtigung“ in Bremerhaven liegen im Jahr 1859, als der Sportpionier Justus Carl Lion (1829-1901) als Lehrer in die Stadt kam. Er führte nicht nur den Schulsport ein, sondern gründete mit etwa 40 anderen Turnbegeisterten den Turnverein Bremerhaven. Das Turnen bestand damals aus Geräte-, Frei- und Ordnungsübungen, aber auch aus Reiten, Fechten, Schwimmen, Laufen und Werfen. Während für „Turnvater“ Jahn (1778-1852) Turnen auch eine politische Dimension hatte, bei der Wehrübungen eine wichtige Rolle spielten, setzte Lion allein auf die körperliche Ertüchtigung.

Der Sport als solcher kam dagegen erst um 1900 aus England und brachte Sportarten nach Deutschland, die vornehmlich im Freien stattfanden und die Wettbewerbscharakter hatten. Dazu zählten Fußball, Leichtathletik, Tennis, Rad-, Ruder- und Pferdesport.

Die Ausstellung
Die Ausstellung startet mit dem Thema Schulsport und weckt mit Urkunden, Plakaten und Sportgeräten Erinnerungen an eigene Erlebnisse in der Turnhalle und auf dem Sportplatz. Die weiteren Stationen zeigen die geschichtliche Entwicklung des Sports in Bremerhaven von den ersten Sportvereinen über die „Gleichschaltung“ während des Nationalsozialismus und den Wiederaufbau der Sportstätten und des Vereinswesens nach dem Zweiten Weltkrieg. Weiter geht es mit der Olympiabegeisterung und Trimm-Dich-Bewegung der 1970er Jahre bis zur Selbstoptimierung mit Aerobic und Krafttraining in den ersten Fitnessstudios der 1980er Jahre. Die Bremerhavener Quadriga mit Spitzenleistungen in Tennis, Tanzen, Basketball und Eishockey spielt ebenso wie das Fischereihafenrennen und die Tanzspielbewegung von Hermann Grauerholz eine wichtige Rolle. An diesen Beispielen lässt sich die Sportbegeisterung in Bremerhaven gut erkennen. Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung auch anderen Aspekten – wie etwa der Turnerfeuerwehr in Geestemünde, Fußballspielen auf dem „Zolli“ oder der Rolle von Frauen im Sport, die sich an der Unterweser schon früh vom Korsett befreiten.

Auf der Galerie erwartet die Besucher*innen eine mehrere Meter lange „Wall of fame“. Historische Fotografien erinnern an ausgewählte Sportler*innen und Vereine, die im Rollkunstlauf, Bowling, Trampolinspringen, Schlagball, Schwimmen, Boxen, Kegeln und weiteren Sportarten erfolgreich waren. Diese Wand soll während der Ausstellungsdauer noch wachsen – Ergänzungen von Besucher*innen sind willkommen.

Begleitprogramm
Regelmäßig bietet das Museumsteam öffentliche Führungen an. Die erste findet am Donnerstag, 7. Juli 2022 um 15.30 Uhr statt.

Das Museumskino zeigt an jedem zweiten Wochenende im Monat mehrmals am Tag die Filme „Das Herz eines Boxers. Albert Fahlbusch und der Weser-Boxring“ sowie „Sie saßen in den Bäumen – Mythos ‚Zolli‘ und Fußball in Bremerhaven“.

Für Kinder werden während der Sommerferien mehrere Aktivitäten angeboten. Junge Besucher*innen können an einer vergnüglichen Schnitzeljagd mit sportlichen Elementen teilnehmen und danach einen Turnbeutel bemalen. Am 23. und 24. August 2022 ist das Spielmobil auf dem Museumsvorplatz zu Gast und bietet verschiedene Bälle, Spiele und Fahrzeuge zum Ausprobieren an.

Für den Herbst sind Vorträge geplant.

Alle Termine werden zeitnah auf der Website des Museums veröffentlicht.

Die Sonderausstellung im Überblick
„Es lebe der Sport! Bremerhaven in Bewegung“
Laufzeit: 2. Juli bis 30. Oktober 2022
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10-17 Uhr
Der Eintritt ist frei.