Eisbären haben die Sensation dicht vor Augen

Unglückliche 84:85-Niederlage bei Meister Brose Bamberg

Die Eisbären Bremerhaven sind in der easyCredit Basketball-Bundesliga nur haarscharf an einer echten Sensation vorbei geschrammt. Im Duell David gegen Goliath verloren die frech aufspielenden Seestädter bei Titelverteidiger Brose Bamberg überaus unglücklich mit 84:85 (51:42). Der haushohe Favorit und Serienmeister - der 30 Minuten lang einem zweitweise zweistelligen Rückstand hinterher lief - konnte sich mit Glück und Geschick gerade noch über die Ziellinie retten. Bester Eisbären-Werfer war Quincy Diggs mit 20 Punkten.
 
„Es ist schade, dass wir so knapp verloren haben. Aber gegen einen so starken Gegner wie Bamberg darfst du dir im Grunde keinen einzigen Fehler erlauben. Wir haben gut gespielt, sind am Ende aber leider nicht mit einem Überraschungssieg belohnt worden“, sagte Eisbären-Spielmacher Jordan Hulls nach dem Basketball-Drama in der Bamberger Frankenhölle.
 
”Es war ein hartes Stück Arbeit für uns. Die Bamberger Offensivrebounds in der zweiten Halbzeit haben uns besonders wehgetan. Bamberg konnte sich so immer wieder zweite Wurfchancen erarbeiten. Trotzdem Respekt an mein Team für die heutige Leistung, wir haben uns einen zweistelligen Vorsprung erarbeitet, hatten aber nicht die Routine einer Mannschaft mit Euroleague-Erfahrung, um das Spiel zu Ende zu bringen. Am Ende war es dennoch knapp, wir hatten es in unserer Hand“, so Eisbären-Coach Sebastian Machowski.
 
Die über 7000 Zuschauer in „Freak City“ rieben sich verwundert die Augen, denn nicht ihr erfolgsverwöhntes Heimteam, sondern der Underdog aus Bremerhaven diktierte über weite Strecken das Spiel. Vor allem mit ihrer beeindruckenden Treffsicherheit aus der Distanz - kurz vor der Halbzeit versenkte Jordan Hulls vier eiskalte Dreier innerhalb von nur 102 Sekunden - brachten die Eisbären das Bamberger Starensemble immer wieder zur Verzweiflung.
 
Dabei lief es zunächst gar nicht besonders gut für die Eisbären, die schnell einem 2:10-Rückstand hinterher liefen und unter den Brettern das ganze Spiel über das Nachsehen hatten. Als sich Bambergs Spielmacher Nikos Zisis verletzte und vom Feld musste, kippte die Partie zu Gunsten der Gäste, die sich fortan in einen echten Offensivrausch spielten. Über 47 Prozent aller Dreierversuche landeten am Ende im Bamberger Korb. Eine bärenstarke Quote, die Bremerhaven bis ins Schlussviertel hinein an der Sensation schnuppern ließ.
 
Zwei Freiwürfe von Leon Radosevic sicherten Bamberg schließlich 16 Sekunden vor dem Ende die knappe 85:84-Führung. Das sollte reichen, denn der finale Wurf von Karvel Anderson in der Schlusssekunde – der den Bremerhavener Sieg bedeutet hätte – verfehlte leider knapp sein Ziel.
 
Punkteverteilung Eisbären: Hulls 14, Elliott 9, Kamp 13, Diggs 20, Austin 6, Anderson 10, Wendt 6, Bleck 2, Brembly 2, Breitlauch 2
 
Beste Werfer Bamberg: Nikolic, Miller je 16   (Eisbären Bremerhaven)