"Ein Kongress-Ereignis für Bremerhaven" - Internationale Antarktis-Kommission trifft sich zu Sondersitzung in der Seestadt

Mehr als 120 Teilnehmer aus insgesamt 25 Ländern werden zur Sitzung der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze in der Antarktis (CCAMLR) in Bremerhaven erwartet. Das Expertengremium führt am Montag, 15. Juli und Dienstag, 16. Juli, eine Sondersitzung durch. Thema ist die Errichtung von Meeresschutzgebieten in der Ostantarktis sowie im Ross-Meer. Die letzte planmäßige Sitzung war in Australien.

„Das Bremerhaven für dieses außerplanmäßige Treffen ausgesucht wurde, spricht für die inzwischen internationale Qualität als Tagungsstandort. Wesentlich dazu beigetragen haben der Bau der Havenwelten, des Atlantic Hotels Sail City sowie des Conference-Centers mit finanzieller Beteiligung der Stadt. Dieses Treffen ist ein Kongress-Ereignis für Bremerhaven“, sagte Oberbürgermeister Melf Grantz.

Organisiert wird das Treffen vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut Polar- und Meeresforschung (Awi) sowie dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Zu den Teilnehmerländern gehören unter anderem die USA, Australien, Neuseeland, mehrere lateinamerikanische Staaten, die EU und acht EU-Mitgliedstaaten sowie Russland, China und Japan. Bei der letzten CCAMLR-Jahrestagung Anfang November 2012 hatten einige Mitgliedstaaten Vorbehalte zu verschiedenen Punkten, sodass die Vorschläge für die Meeresschutzgebiete noch nicht verabschiedet werden konnten.

Deutschland plant die Einrichtung eines Meeresschutzgebietes im Weddellmeer.

Die Bundesregierung misst der Errichtung von Meeresschutzgebieten vor dem Hintergrund des Weltnachhaltigkeitsgipfels von Johannesburg besondere Bedeutung bei. Dort hatte die internationale Staatengemeinschaft 2002 beschlossen, bis zum Jahr 2012 repräsentative Netzwerke von Meeresschutzgebieten auszuweisen. Zu diesem wichtigen Vorhaben will auch Deutschland mit einem eigenen Projekt im Weddellmeer beitragen.

Das Weddellmeer ist eine von insgesamt neun Planungsregionen im CCAMLR-Vertragsgebiet des gesamten Antarktischen Ozeans und umfasst eine Fläche von rund 2,8 Millionen Quadratkilometern. Die wissenschaftlichen Vorarbeiten für die Errichtung eines Schutzgebietes haben bereits begonnen. Sie werden vom AWI in Bremerhaven federführend koordiniert.

Das AWI hat seit seiner Gründung im Jahr 1980 intensiv im Weddellmeer geforscht. Der Forschungseisbrecher "Polarstern" ist jedes Jahr in der Region und versorgt unter anderem die deutsche Forschungsstation "Neumayer III".

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