Countdown für Urnengang: 85 200 Wähler sollen Kreuz auf XXL-Stimmzettel machen

Countdown zum ersten Durchgang des Super-Wahljahres 2009: Das Wahlamt hat die Wahlbenachrichtigung an 85 241 Bremerhavenerinnen und Bremerhavener verschickt und damit die Vorbereitungen für die Europawahl eingeläutet. Mit der grünen Karte ist die Stimmabgabe im Wahllokal am 7. Juni, aber auch bereits ab sofort die Briefwahl möglich.

Nach den Unterlagen des Melderegisters mit Stichtag vom vergangenen Sonntag flattert die städtische Massendrucksache 44 139 Frauen und 41 102 Männern ins Haus. Die Wahlberechtigten können sich diesmal unter nicht weniger als 31 Parteien und Gruppierungen entscheiden. Der Stimmzettel erreicht dadurch die rekordverdächtige Länge von 88 Zentimetern. "Ein solcher Stimmzettel im XXL-Format passt nur sechsmal gefaltet in die Urne", stöhnt Horst Keipke, neuer Leiter des Wahlamts, das in diesem Jahr durch die Organisation der Europawahl am ersten Junisonntag und der Bundestagswahl am 27. September im Dauerstress ist.

Dabei hofft der Amtsleiter, dass die Beteiligung am Europa-Urnengang für nicht weiter absackt. 2004 machte gerade einmal nur jeder Dritte sein Kreuz auf dem Stimmzettel. Keipke: "Ein leichter Anstieg gegenüber der damaligen Europawahl wäre schon ein Erfolg." Hinter die endgültige Zahl der Wahlberechtigten setzt er derzeit noch ein großes Fragezeichen - und das nicht nur wegen der stets üblichen Änderungen durch kurzfristige Fort- und Zuzüge. Denn ungewiss ist auch die Zahl der EU-Bürger, die sich in Bremerhaven an der Europawahl beteiligen wollen.

Der Grund: Laut Europawahlgesetz können Wählerinnen und Wähler aus der Europäischen Union (EU) selbst entscheiden, ob sie ihre Stimme in ihrem Heimatland oder an ihrem gegenwärtigen ausländischen Wohnort abgeben. Von ihnen erhalten 65 EU-Bürger von Amts wegen eine Wahlbenachrichtigungskarte der Seestadt, weil sie in Deutschland schon an einer der beiden Europawahlen 1999 und 2004 teilgenommen haben und seither ununterbrochen in Deutschland gemeldet sind. Die übrigen Unionsbürger, die hier wählen wollen, müssen bis zum 17. Mai die Eintragung ins Wählerverzeichnis beantragen und erhalten dann ihre Wahlbenachrichtigung.

Mit der grünen Benachrichtigungskarte können die Wähler nicht nur ihr Kreuz in der Wahlkabine machen, sondern auch die Unterlagen für die Briefwahl anfordern. Wichtig für die Kandidatenkür per Post:

o Der Antrag auf Ausstellung eines Wahlscheins und der Briefwahlunterlagen muss spätestens bis zum Freitag vor der Wahl, also bis zum 5. Juni, 18 Uhr, im Statistischen Amt und Wahlamt, Stadthaus 1, Postfach 21 03 60, 27524 Bremerhaven, vorliegen.
o Ausnahme: Bei nachgewiesener plötzlicher Erkrankung ist ein Briefwahlantrag noch bis zum Wahlsonntag um 15 Uhr möglich. Unbedingt beachten: Wer für einen anderen Wahlberechtigten die Briefwahl beantragen will, muss eine Vollmacht mitbringen.

Für Briefwähler, die ihre Stimme persönlich abgeben wollen, hat das Wahlamt im Raum 8 des Stadthauses 1 und im Bürgerbüro Mitte (Hanse Carré) eigene Wahllokale eingerichtet. Die Briefwahlunterlagen können auch online unter www.bremerhaven.de beantragt werden.

INFO

Die Öffnungszeiten für Briefwähler:

  • Stadthaus 1, Raum 8 (Wahlamt): montags von 8 bis 13 und 14 bis 17 Uhr, dienstags bis freitags von 8 bis 13 und 14 bis 16 Uhr
  • Bürgerbüro Mitte, Hanse Carré: montags bis freitags von 10 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr

Für diesen Artikel wurden folgende Schlagworte vergeben