Computerspiel führt mit Lerneffekt zu mehr Verantwortungsgefühl: World Future Lab im Klimahaus eröffnet

Jeder Mensch kann mit seinem Verhalten dazu beitragen, das Klima auf der Erde zu beeinflussen. Das ist die Botschaft, die im neuen „World Future Lab“ des Klimahaus Bremerhaven 8° Ost, auf spielerische Art und Weise vermittelt wird. Der neue Ausstellungsbereich im Bremerhavener Science Center wurde gerade erst fertiggestellt. Mit dem World Future Lab gestaltet das Klimahaus, erstmals seit seiner Eröffnung, einen alten Ausstellungsbereich komplett neu. Damit reagiert man, acht Jahre nach seiner Eröffnung, auf inhaltliche Veränderungen zum Thema Klima und sorgt für eine Re-Attraktivierung des Hauses, das jährlich rund 450.000 Menschen nach Bremerhaven führt.

„Das World Future Lab ist ein Computerspiel, in dessen Mittelpunkt die Welt steht“, sagt Klimahausgeschäftsführer Arne Dunker mit spürbarer Begeisterung. „Es geht darin um die Mensch-Erde-Beziehung und die Erkenntnis, dass jeder Mensch etwas gegen den Klimawandel machen kann“, so Dunker weiter. Die Idee zum Spiel stammt von Jens Tanneberg, dem Leiter der Klimahaus Abteilung Wissenschaft und Bildung. Im World Future Lab – so der Gedanke – soll sich jeder Mensch spielend seiner verantwortungsvollen Rolle als Erdbewohner bewusst werden. „Es ist uns hier gelungen wissenschaftliche Inhalte mit einem nachhaltigen Erlebnis zu verbinden“, erklärt Tanneberg.

In der Praxis sieht das so aus: In der Mitte des Labors befindet sich ein Globus mit mehr als 3 Metern Durchmesser. Darauf werden mit 8 Projektoren Bilder von der Erde projiziert. „Diese Bilder kommen direkt von der NASA, sie sind Gegenwart und werden monatlich aktualisiert“, berichtet Jens Tanneberg. Auf den Bildern kann man speziell in den Wüstenregionen und den Regenwäldern ziemlich gut erkennen, wie sehr die Erde schon unter den Menschen gelitten hat. Außen um den Globus herum stehen 8 Spielstationen, auf denen die Spieler über Touch-Displays am Spiel teilnehmen können. Über die Projektoren werden nun Spielereignisse eingespielt, auf die die Mitspieler innerhalb kurzer Zeit reagieren müssen. Dabei geht es um Kreativität, Strategie und vor allem um Teamwork. Jede Handlung eines Spielers erzeugt eine unmittelbar sichtbare Reaktion auf dem Planeten. Man wird also direkt mit dem konfrontiert, was man zu verantworten hat. Das Fazit: Jeder kann etwas für die Welt tun. Dafür muss man kein Professor sein.

„Dass man in dem Spiel die Erde in den Mittelpunkt stellt, finde ich prima. Schließlich rücken wir dem Planeten mit unserem Verhalten ja auf die Pelle“, findet Nils Schnorrenberger von der Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter und Neuer Hafen (BEAN). „Hier kann jeder Spieler sofort sehen, dass man durch sein persönliches Verhalten wirklich etwas bewirkten kann. Da ist toll“, so Schnorrenberger weiter. Die Projektkosten von 550.000 Euro wurden aus Rücklagen der BEAN zur Instandhaltung des Klimahauses gezahlt und werden über die Pachteinnahmen des Hauses ausgeglichen. Der Besuch des World Future Labs ist im Eintrittspreis des Klimahauses enthalten.   Marco Butzkus