Bremerhavener "Stolpersteine" jetzt auch online - Vermessungs- und Katasteramt erstellt interaktive Karte

Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat 1992 das Projekt "Stolpersteine" initiiert, um an die Opfer der NS-Zeit zu erinnern. Vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort werden 10 mal 10 Zentimeter große Betonquader, die mit einer Messingtafel versehen sind, in den Bürgersteig eingelassen. In die Steine sind jeweils die Worte "Hier wohnte" sowie der Name des NS-Opfers eingraviert. Inzwischen liegen "Stolpersteine" in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. In Bremerhaven hat das Kulturamt seit 2006 insgesamt 78 "Stolpersteine" verlegt, die von Patinnen und Paten finanziert wurden.

Auf Wunsch des Kulturamtes hat das Vermessungs- und Katasteramt jetzt eine interaktive Karte erstellt, die auf bremerhaven.de zu finden ist. Sie ist auf der Internetseite des Kulturamtes eingebunden und gibt einen Überblick über alle 78 Stolpersteine in der Stadt, die jeweils mit einem goldenen Quadrat als Symbol gekennzeichnet sind. Marco Kewes, Leiter des Katasteramtes: „Klickt man einen Stein an, findet man den Namen der Person, für die der Stein verlegt wurde sowie den Namen der Patin/des Paten“. Ebenso können die Stolpersteine über eine Suchfunktion aufgerufen oder über die Karte angesteuert werden.

Die Karte ist Bestandteil des stadtinternen Geoinformationssystems (GIS), dessen jeweilige Fachinhalte mit Hilfe von Webtechnik auch in Internetseiten eingebunden werden können.

Bremerhaven gehört damit zu den ersten Städten, die diese Informationen in einer interaktiven Karte für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt anbietet und auch für Touristen nutzbar macht. Kulturamtsleiterin Dr. Gisela Lehrke hebt hervor, dass diese Daten auch der Forschung zugute kommen.

 

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