Böhrnsen und Grantz: "Atomkraftwerk Esenshamm sofort abschalten"

Das schreckliche Unglück in Japan müsse jedem klar machen, dass alle seit vielen Jahren geäußerten grundlegenden Bedenken gegen die Atomenergie berechtigt seien. Bremens Präsident des Senats, Bürgermeister Jens Böhrnsen, und Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz fordern deshalb, dass "das AKW Unterweser in Esenshamm sofort abgeschaltet werden muss".

Grantz: „Bremerhaven liegt 20 Kilometer von Esenshamm entfernt. Wir sind in unmittelbarster Weise betroffen.“ Jens Böhrnsen: „In Japan haben wir es nicht mit sogenannten Schrott-Reaktoren zu tun, sondern mit einer Hochtechnologie in einem Land, das mit äußerster Sorgfalt Sicherheit gegen jede Naturkatastrophe und jeden Unfall vorhält. Aber es zeigt sich ganz bitter: Atomenergie ist nicht beherrschbar.“

Deshalb müsse die Debatte über die Nutzung der Kernenergie jetzt neu grundlegend mit dem Ziel „Ausstieg, so schnell wie möglich“ geführt werden. Grantz: „Esenshamm hätte schon im nächsten Jahr vom Netz gehen sollen, das war der Ausstiegskonsens der roten-grünen Bundesregierung mit der Atomwirtschaft. Jetzt sollen acht Jahre dazu kommen, das ist unverantwortlich.“ Jens Böhrnsen erinnert daran, dass das AKW Unterweser auch deshalb schnell vom Netz müsse, weil es unter anderem nicht sicher etwa gegen Flugzeugabstürze sei.

Böhrnsen: „Die Laufzeitverlängerung war ein Riesen-Fehler. Bremen klagt mit vier anderen Ländern vor dem Bundesverfassungsgericht dagegen. Aber die Bundesregierung sollte die Größe entwickeln, nicht erst auf Karlsruhe zu warten. Ein Blick in den Fernseher genügt: Schluss mit dem falschen Weg der Atomenergie. Dann bleiben uns im Übrigen auch bald die Atomtransporte erspart, die das Problem noch zusätzlich vergrößern.“

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