Barrierefreiheit als Chance für den Tourismus

Das Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT) informierte am Mittwoch (10.10.18) Bremerhavener Unternehmen über das bundesweit einheitliche Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ und die damit verbundenen Chancen für die Tourismuswirtschaft. Teilnehmer aus dem Gastgewerbe, der Gastronomie und den touristischen Einrichtungen nahmen die Ausführungen interessiert auf.

In seinem Grußwort betonte Uwe Parpart, Stadtrat für Menschen mit Behinderung, dass sich die Stadt vorgenommen hat, ihr touristisches Angebot zukunftssicher und daher barrierefrei aufzustellen. Er bedankte sich beim Referat für Wirtschaft dafür, dass ein Gutachten zum barrierefreien Tourismus 2017 eingeholt wurde, welches jetzt die Grundlage für die weitere Entwicklung des barrierefreien Tourismus in Bremerhaven sei.

Menschen mit Behinderungen benötigen für ihre Urlaubsplanung verlässliche Informationen beispielsweise über Rampen, Türbreiten, Fahrstühle, sanitäre Anlagen. Diese Daten sind ab sofort in der Datenbank „Reisen für Alle“ des DSFT unter www.reisen-fuer-alle.de abrufbar. Als erste Einrichtung in Bremerhaven wurde das Deutsche Auswandererhaus zertifiziert. Dessen Direktorin Dr. Simone Eick berichtet, dass das Museum seitdem beachtliche Zuwächse dieser Gästegruppen verzeichnet.

Tourismuswirtschaft und Politik sind sich einig, dass weitere Einrichtungen aus den Bereichen Unterkunft, Sehenswürdigkeit und Gastronomie im Frühjahr 2019 zertifiziert werden sollen. Dafür stellte das Referat für Wirtschaft den Betrieben eine Kostenübernahme für die ersten Teilnehmer in Aussicht.

Wie groß die Bedeutung dieses Themas für die Tourismuswirtschaft ist, erläuterte DSFT-Geschäftsführer Rolf Schrader. So kommt der Abbau von Barrieren nicht nur Menschen mit Behinderungen zu Gute, sondern ist eine Investition, die den Komfort für Alle steigert. Beispielsweise profitieren auch Besucher mit Kinderwagen von Rampen. Gäste mit einer Sehschwäche freuen sich über Speisenkarten in großer, kontrastreicher Schrift und Personen mit einer vorübergehenden Erkrankung, wie einem Gipsbein, über einen Fahrstuhl.

Im Rahmen der Erstellung des Gutachtens „Barrierefreier Tourismus in der Seestadt Bremerhaven“ wurde das Potenzial dieses wachsenden Marktes erkannt. Eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Erlebnis Bremerhaven GmbH, Handelskammer Bremen, dem Referat für Wirtschaft und Dehoga kümmert sich seitdem um das Thema.

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